Inschriftenkatalog: Stadt Hameln

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 28: Hameln (1989)

Nr. 100† Ehemaliges Rathaus Ende 16. Jh. ?

Beschreibung

Hausinschrift vom ehemaligen Rathaus, das im Siebenjährigen Krieg bis auf die Fundamente abgebrochen wurde. Über seine äußere Gestaltung ist nichts bekannt, der Ort der Inschrift wird in der Überlieferung nicht näher bezeichnet.

Inschrift nach Jacob und Wilhelm Grimm.

  1. Im Jahr 1284 na Christi geborttho Hamel worden uthgevorthundert und dreißig kinder dasuͤlvest geborndorch einen Piper under den Koͤppen verlorn

Kommentar

Ob diese Inschrift am alten Rathaus angebracht war, ist zweifelhaft. Meibom gibt in seiner Braunschweigisch-Lüneburgischen Chronik nur den Text wieder, sagt aber nichts über eine inschriftliche Ausführung1). Erst Johannes Hübner2) zitiert diesen historischen Spruch als Inschrift am Rathaus. Es ist daher wahrscheinlich, daß die Überlieferung Jakob Grimms, der ebenfalls diesen Spruch als Inschrift am alten Rathaus nennt, auf Johannes Hübner zurückgeht.

Anmerkungen

  1. Heinrich Meibom, Newe Volstendige Braunschweig- und Lüneburgische Chronica. Erstlich durch Magistrum Heinrichen Bunting Abgefaßt. Magdeburg 1620, Teil 3, S. 13f. (Dobbertin, Abb. 22).
  2. Vgl. Johannes Hübner, Vollständige Geographie. Hamburg 1730/31, Teil 3, S. 590f. (Dobbertin Nr. 119).

Nachweise

  1. Jacob und Wilhelm Grimm (Hgg.), Deutsche Sagen. 2 Bde. Berlin 1816, S. 333.
  2. Rothert, S. 33.

Zitierhinweis:
DI 28, Hameln, Nr. 100† (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di028g004k0010001.