Inschriftenkatalog: Stadt Goslar
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 45: Stadt Goslar (1997)
A1, Nr. 67 Goslar-Ohlhof, St. Johannes vor 1650 ?
Beschreibung
Weihwasserbecken, Sandstein, mit Jahreszahl. Der wahrscheinlich aus der Stiftskirche St. Simon und Judas stammende Stein war von einer hölzernen Galerie umgeben und am Westende des Mittelschiffs aufgestellt1). Über das damalige Welfenmuseum und die Niedersächsische Landesgalerie in Hannover gelangte er 1987 nach Ohlhof. Auf einem Fuß in Säulenform mit Basis und achteckigem Kapitell liegt ein nahezu halbkugelförmiges Becken mit kaum abgesetztem, ausgebrochenem und geflicktem Rand. Die Jahreszahl ist in zwei Seitenflächen des achteckigen Fußes eingehauen.
Schriftart(en): Kapitalis mit Minuskel-m.
mCXI.
Anmerkungen
- Mithoff, Kirchen, S. 56. Vgl. auch StA Goslar, Zeichnung Ilse.
- So Georg Pudelko, Romanische Taufsteine, Berlin 1932, S. 155 Anm. 144.
Nachweise
- Mithoff, Kirchen, S. 56.
- Griep, Kunstwerke 1 K, S. 35.
- Katalog der Bildwerke in der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover, bearb. von Gert v. d. Osten (Kataloge der Niedersächsischen Landesgalerie 2), München 1957, Nr. 2 S. 30.
- Arnold, Nr. 3 Anm. 1.
Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, A1, Nr. 67 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008a1006706.
Kommentar
Das frakturähnliche Minuskel-m und der Zierhaken an der rechten Haste des X lassen keinen Zweifel daran, daß die Inschrift auf dem Becken, das in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert wird, nicht vor dem 17. Jahrhundert angebracht wurde. Ob sie aus der Zeit vor 1650 stammt, ist fraglich. Der Stein wurde früher als Taufstein bezeichnet; die Form ist für eine Taufe des 11. Jahrhunderts jedoch „unmöglich“2).