Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

A1, Nr. 5 Goslarer Museum 1477

Beschreibung

Goslarer Bergkanne, Silber, gegossene und vergoldete Ornamentfriese, ebenso gestalteter Baldachin auf dem Deckel. Der Weinkrug der Berg- und Hüttenherren war Bestandteil des Ratssilbers und befand sich daher früher im Rathaus. Der gestufte Fuß und der breit ausladende Mittelteil der Kanne sind in jeweils elf spiralig gedrehte Buckel aufgeteilt. Der Deckel der Kanne ist als grün emaillierter Hügel mit darüber angebrachtem offenen Baldachin gestaltet. Auf dem Hügel ist die Statuette des hl. Georg mit dem Drachen zu sehen. Das Goslarer Wappen ist auf dem Fries angebracht, der um den Bauch der Kanne verläuft; auch an der Spitze der Kanne ist der Goslarer Adler zu sehen1). Die Jahreszahl ist in den Standring des Fußes graviert.

  1. ·1·4·7·7·

Wappen:
Goslar2)

Kommentar

Im Jahr 1477 wurde der Tiefbau im Rammelsberg wiederaufgenommen. Die auf der Kanne angebrachte Zahl muß nicht unbedingt das Jahr ihrer Entstehung wiedergeben; als möglicher Zeitraum wird das letzte Viertel des 15. Jahrhunderts angenommen. Diese Datierung wird durch die altertümliche Gestaltung der Ziffern (schlingenförmige 4, lambdaförmige 7) bestätigt. Der Entstehungsort der Kanne ist unbekannt3).

Anmerkungen

  1. Genauere Beschreibung in: Stadt im Wandel 2, Nr. 871 S. 1006–1008 (mit Abb.). Vgl. auch Kdm. Stadt Goslar, S. 292.
  2. Wappen Goslar (Adler).
  3. Vgl. Stadt im Wandel 2 (wie Anm. 1).

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, A1, Nr. 5 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008a1000506.