Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 103 Kaiserpfalz 1579

Beschreibung

Grabplatte des Curdt von Schwiecheldt, Schiefer, rechte obere Ecke abgeschlagen, dadurch Schriftverlust. Ursprünglicher Standort der Platte war wohl die Marktkirche St. Cosmas und Damian1). Dargestellt ist der Verstorbene in Rüstung. Inschrift A ist umlaufend angeordnet, die Buchstaben sind erhaben in vertiefter Zeile ausgeführt. In den vier Ecken befinden sich die Wappen, unterhalb der Figur die Initialen des Steinmetzen (B).

Maße: H. 226 cm, Br. 100 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    [. . .] / [. . .] NACHMITTAGE IST DER EDLER EHRENTVES/TER CVERDT V[ON] / SWICHOLT LVDWIG SELIGER SON IN GOT ENTSLAFEN

  2. B

    H S

Wappen:
Schwiecheldt2)[Hodenberg]3)
Veltheim4)?5)

Kommentar

Curdt von Schwiecheldt, verheiratet mit Appolonia von Falkenberg, war der Vater von Anna, der Ehefrau des Ulrich Behr (vgl. Nr. 159). Seine Brüder waren Brandt und Bartoldt, sein Vater Ludwig (vgl. Nr. 87, 102)6). Curdt, geboren 1516, trat 1535 in die Dienste des Landgrafen Philipp von Hessen und geriet dadurch in Konflikt mit Hzg. Heinrich d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Später wohnte er in Braunschweig und diente 1553 im Heer des Markgrafen Albrecht von Brandenburg. 1573 erwarb er von Statius Mechtshusen ein Haus in der Bulkenstraße, wo er von nun an wohnte7). Im Jahr 1571 kam es zu Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Brandt um den Familienbesitz8). Curdt starb am 25. Juni 15799).

Anmerkungen

  1. Vogell, S. 225.
  2. Wappen Schwiecheldt (drei gezungte Löwenköpfe 2:1; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 7; Bonhoff/Griep, Nr. 1589).
  3. Wappen zerstört. Es müßte das Wappen Hodenberg angebracht gewesen sein (querliegender Flug; vgl. Siebmacher/Hefner 2.9, Tf. 10; Bonhoff/Griep, Nr. 754), da Curdts Mutter, die zweite Frau Ludwigs von Schwiecheldt, Lucie von Hodenberg war. Vgl. Vogell, Tab. I ‘Aelteste Stamm-Tafel’.
  4. Wappen Veltheim ? (teilweise zerstört, erkennbar sind drei Leisten; vgl. Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 9; Bonhoff/Griep, Nr. 1790). Curdts Großmutter väterlicherseits war Adelheid von Veltheim; vgl. Vogell (wie Anm. 3).
  5. Wappen ? (zwei Flüge).
  6. Vogell, S. 225.
  7. StA Goslar, Häuserbuch 1546–1587, B 3646, 1573/1006.
  8. Vogell, S. 225.
  9. Weitere Daten zur Person des Curdt von Schwiecheldt ebd., S. 222–225. – Der ebd., S. 221, erwähnte Grabstein eines weiteren Bruders, Heinrich von Schwiecheldt, der am 29.1.1561 gestorben sein soll, ist nicht erhalten.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 103 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0010305.