Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 83 Gosestr. 6 1551

Beschreibung

Gildehaus der Tuchmacher, traufenständig mit Erd-, Zwischen- und vorkragendem Obergeschoß, neun Gefache. Die heute farbig gefaßte Inschrift ist im Sturz des Dielentors erhaben auf vertieftem Feld in unregelmäßig hohen Buchstaben angebracht, links und rechts davon Handwerkerzeichen der Tuchmacher, Webschiffchen und Garnknäuel. Aus dem Schwellbalken sind 38 Hausmarken herausgearbeitet (M1–M38)1).

Maße: Bu. ca. 5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Julia Zech [1/3]

  1. A(NNO) M D 5i DAT HUSa) IS DER WANEM/AKER

Übersetzung:

Im Jahr 1551. Das Haus gehört den Tuchmachern.

Kommentar

Die Gewandschneider errichteten hier 1474 eine Walkmühle, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufgrund zunehmender Wohnbebauung in einen Neubau am Petersberg verlagert wurde. Die Tuchmacher erwarben die alte Mühle und bauten sie 1551 um2).

Textkritischer Apparat

  1. HUS] Der Verbindungsbogen des U ist spitz gebrochen und setzt am oberen Hastenende an.

Anmerkungen

  1. Vgl. auch Kdm. Stadt Goslar, Abb. 295 S. 317. Am rechten Ende des Schwellbalkens ist, partiell unter einer modernen Verkleidung verborgen, möglicherweise ein Teil einer weiteren Hausmarke zu sehen, die auf die 38. folgt. Sie wird in Anhang 2 nicht wiedergegeben.
  2. Alle Angaben nach Griep, Goslar um 1500, S. 53; vgl. Hans Geismars Chronik Goslars, S. 119: 1474. Do ledt de radt den wandtmakers eine walckemolen buwen.

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 319.
  2. Steinacker, S. 49.
  3. Bonhoff, Hausinschriften, S. 21.
  4. Griep, Bürgerhaus, S. 152.
  5. Geyer, Abb. S. 76.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 83 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0008308.