Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 24 St. Stephani Ende 14. Jh.

Beschreibung

Kelch, Silber, vergoldet. Auf dem runden Fuß mit niedriger, perlstabverzierter Zarge sind zwei runde Medaillons mit Darstellungen der Kreuzigung (mit Maria und Johannes) und der Auferstehung Christi befestigt. Die schlichte Cuppa ist trichterförmig1). Der Kelch war Bestandteil des Kranken-Abendmahlsgeräts. Im Hohlraum des Nodus befand sich ein Reliquienpäckchen2). Die erhaben in vertiefter Zeile auf schraffiertem Hintergrund ausgeführte Inschrift A beginnt neben dem Kreuzigungsmedaillon und läuft um den Rand des Fußes. Die letzte Silbe des ersten Verses ist aus Platzgründen oberhalb des Schriftbandes in den Fuß eingraviert. Die Worttrenner sind in Form ausgezogener Quadrangeln ausgeführt. Die Inschriften B–D sind in gleicher Technik wie A oberhalb des Nodus (B), auf dessen Rotuli (C) und unterhalb des Nodus (D) angebracht.

Maße: H. 11,5 cm, Bu. ca. 0,4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel (B, D), mit Versal (A), gotische Majuskel (C).

Inschriftenkommission Göttingen [1/5]

  1. A

    · O pater alme · tvu(m) · nome(n) · sit · s(an)c(t)ifica/tv(m)· sit · noster · cvstos · i(n) · o(m)ni · te(m)pore · (christus)a)

  2. B

    · ave · maria

  3. C

    I H E S V S

  4. D

    · s · ioha[nn]esb)

Übersetzung:

O gütiger Vater, dein Name sei geheiligt. Christus sei unser Beschützer zu jeder Zeit. (A) Sei gegrüßt, Maria. (B)

Versmaß: Hexameter (A), einsilbig leoninisch gereimt (Z. 1), assonierend (Z. 2).

Textkritischer Apparat

  1. xpc.
  2. ioha[nn]es] nn durch Lötstelle größtenteils zerstört.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. Stadt Goslar, Abb. 159 S. 164.
  2. Hasselbring, Stephanikirche, S. 69.

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 163.
  2. Griep, Kunstwerke 1 A, S. 21f.
  3. Hasselbring, Stephanikirche, S. 69.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 24 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0002409.