Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 19: Stadt Göttingen (1980)
Nr. 31† Göttingen, St. Nikolaikirche 1408
Beschreibung
Glocke. Sie wurde nach dem Einsturz des Südturms 1777 wegen der Baufälligkeit auch des Nordturms, wo sie hing, zur Erde gestürzt, wobei sie zerbrach; das Metall wurde verkauft.1)
Inschrift nach Müller.
Defunctos plango, vivos voco, fulmina frango
Übersetzung:
Ich beklage die Toten, ich rufe die Lebenden, ich breche die Blitze.
Versmaß: Die Inschrift bildet einen leoninischen Hexameter.
Anmerkungen
- L. Schaar, Die Geschichte der Nikolaikirche zu Göttingen nach dem Siebenjährigen Kriege, in: Göttinger Bll. für Geschichte und Heimatkunde Südhannovers 4 (1938) H. 1, 27–46, hier 35ff.
- Müller, Göttingen 30.
Nachweise
- Müller, Göttingen 30.
- ZGB Göttingen II 3, S. 65 (Nur das Jahr; der Hinweis, man könne die Inschrift „im andern Buch dieser Göttingischen Historie“ nachlesen, trifft nicht zu).
- Spangenberg, Geschichte und Beschreibung 107 (Marginalie).
Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 31† (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0003102.
Kommentar
Müller schreibt, die Glocke sei in der Woche vor dem St. Georgstag (23. April) 1408 gegossen worden.2) Diese Angabe ist mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Inschrifttext entnommen, den Müller also vermutlich nur fragmentarisch mitteilt.