Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 444† Kollegiatstiftsk. St. Andreas (abgegangen) 1638

Beschreibung

Figurale Grabplatte des Stiftskanonikers Johannes Hueber. Nahe dem Marienaltar. Wohl bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts abgegangen1).

Standort, Beschreibung und Text nach BSB Oefeleana 10, mit Wappennachzeichnung.

  1. Reverendus et ornatissimus Dominus Johannes Hueber östadiensis ex Parochia Sendlingensi huius aedis Canonicus propter raram sed concinnam corporis molem spectabilis, conditum morem leporem amabilis Eximiam in Deum pietatem laudabilis, Istic deposita mole absque lepore relicto ad caelos abiens pietatis praemia poscit. Obyt autem die 22. aug(usti) anno d(omi)ni 1638 quarta residentiae suo septimana anno aetatis 54. requiescat in pace.

Übersetzung:

Der hochwürdige und hochgeehrte Herr Johannes Hueber aus ... (?) aus der Pfarrei Sendling2), Kanoniker dieser Kirche, wegen der seltenen, aber gefälligen Masse des Körpers, liebenswert wegen der ansprechenden Art, der Anmut, lobenswert wegen der außerordentlichen Ehrfurcht vor Gott. Nach hier abgelegter Masse, mit zurückgelassener Anmut in den Himmel enteilend, fordert er den Lohn der Frömmigkeit. Er aber starb am 22. August im Jahre des Herrn 1638, in der vierten Woche des Aufenthaltes, in seinem 54. Lebensjahr. Er ruhe in Frieden.

Wappen:
Hueber3).

Kommentar

Johannes Hueber ist 1636 als Kanoniker des Kollegiatstifts St. Andreas und Apostolischer Protonotar nachweisbar4). Möglicherweise ist er mit Johann Ludwig Huber identisch, der von 1618 bis 1636 dem Andreasstift angehörte5). Der inschriftlich genannte Herkunftsort konnte nicht ermittelt werden und ist in dieser Form sicher irrig. Möglicherweise handelt es sich um eine Verlesung von olstadiensis, d. h. Ohlstadt6).

Anmerkungen

  1. Die Grabinschrift in keinem der 1803 angefertigten Verzeichnisse enthalten, vgl. AEM H 118.
  2. Sendling, Stadt München.
  3. Geteilt, oben eine gestürzte Spitze, unten zweimal gespalten, darüber ein Dreiberg mit drei natürlichen Rosen.
  4. BayHStA Br. Pr. Freising Nr. 75 fol. 53v, 3. Juni 1636; BayHStA KL Freising – St. Andreas Nr. 162 p. 55; Prechtl, St. Andreas 115.
  5. BayHStA KL Freising – St. Andreas Nr. 162 p. 55; AEM FS 118 p. 54; Prechtl, St. Andreas 115.
  6. Ohlstadt, Lkr. Garmisch-Partenkirchen.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 295.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 444† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0044408.