Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 416† Neustift, Pfk. St. Peter und Paul 1627

Beschreibung

Meßglöckchen mit Künstlerinschrift und Datierung. Bei der Erfassung um 1846 wohl im Chor, vermutlich schon im späteren 19. Jahrhundert nicht mehr vorhanden. Bronze. Auf der einen Seite der Flanke ein Relief von Maria Hilf, gegenüber der hl. Erzengel Michael. Die Inschrift wohl den Schlagring umlaufend.

Beschreibung und Text nach AEM (Depot Freising) PfA Freising – St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e Inventarium 1843/9.

Maße: Dm. ca. 5,7 cm1).

  1. Meister Andrä . Bartholomä Weinzirl in München MDCXXVIIa).

Kommentar

Die Inschriften dieser und drei weiterer Glocken von 1755, 1756 und 1420 (Nr. 69) sind lediglich durch zwei für die Jahre 1843/49 bzw. 1846 angefertigte Inventare überliefert, wobei dem Inventarium der Meublen und Geräthschaften bei der Kirche Neustift Für die Vte Finanz-Periode 1843/9 hinsichtlich der Wiedergabetreue der Transkriptionen der Vorzug einzuräumen ist2).

Die sehr geringe Größe der Glocke, die sich auch im Schätzpreis von 36 kr. ausdrückt, läßt es ausgeschlossen erscheinen, daß sie im Turm Verwendung fand. Vermutlich diente sie als Meßglöckchen. Dies scheint auch die Angabe im Inventarium zu bestätigen, die beiden kleinen Glocken Nr. 4 (Nr. 69) und 5 (diese) seien zum Cultus unumgänglich3). Das heutige, aus fünf Glocken bestehende Geläut im Turm stammt von 1921, 1948 (2) und 1962 (2)4).

Zu Meister Andreas Bartholomäus Weinzierl konnte nichts Näheres ermittelt werden. Offenbar war er nicht Glocken-, sondern Stückgießer5).

Textkritischer Apparat

  1. Im Inventarium von 1846 Datierung 1627.

Anmerkungen

  1. Nach dem Inventar von 1846 besaß die Glocke einen Durchmesser von 2 Zoll 4 Linien. Umrechnung: 1 bayerisches Zoll = 2,43216 cm, 1 Linie = 0,2037 cm.
  2. Das Inventarium der Meublen und Geraethschaften bei der Kirche Neustift für die Vte Finanz Periode 1846. bei Übergabe der Kirche nach K. Regierungs-Entschließung existiert darüberhinaus in einer etwas erweiterten Abschrift vom selben Jahr, zusammen mit dem Inventar von 1843/49 in AEM (Depot Freising), PfA Freising – St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e.
  3. In den Inventaren wurde die Turmuhr als Nr. 1 gezählt, mit Nr. 2 und 3 wurden die Glocken von 1755 und 1756 bezeichnet. Dabei handelt es sich offenbar um die zwei Glocken, die bei Prechtl, Neustift 55, erwähnt sind; da Prechtl nicht näher auf sie eingeht und die Inschriften nicht mitteilt, dürften sie schon zu seiner Zeit nicht mehr vorhanden gewesen sein.
  4. Benker, Neustift 18.
  5. Ernst, Münchner Stück- und Glockengießer, führt ihn allerdings nicht auf.

Nachweise

  1. AEM (Depot Freising) PfA Freising – St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e, Inventarium 1843/9 fol. 28r (desgl. Inventarium 1846 p. 9 u. Abschrift p. 9); Scheuerl, Neustift 35.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 416† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0041603.