Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 251† Kollegiatstiftsk. St. Veit (abgegangen) 1559

Beschreibung

Grabplatte für den Stiftsherrn Peter Paul Höchstetter. Nahe dem Eingang im Boden. Wohl im Sommer 1803 ausgebaut und dem Steinmetzen Max Einsele zur Weiterverarbeitung überlassen1). Genaues Aussehen nicht bekannt. Der Text offenbar geteilt (I, II).

Standort und Text nach BSB Oefeleana 10, mit Wappennachzeichnung

  1. I.

    D(ominus) Petrus Paulus höchstetter vivens hunc sibi loculum delegit, in quo quiesceret mortuus Obyt anno 1559. Mens(is) octob(ris) die Verò septima.

  2. II.

    Umbra qualis nunc es fui, qui modo sum citò eris. Nemo imemor Talis.

Übersetzung:

Herr Peter Paul Höchstetter wählte zu Lebzeiten diesen kleinen Platz für sich aus, in dem er als Verstorbener ruhen könnte. Er starb im Jahre 1559, im Monat Oktober und zwar am siebten Tag. (I) Ein Schatten, wie du nun einer bist, war ich einst, wie ich nun bin, wirst du bald sein, niemand sei dessen uneingedenk. (II)

Wappen:
Höchstetter2).

Kommentar

Peter Paul Höchstetter entstammte einer Augsburger Patrizierfamilie3). Er war seit 1527 Kanoniker der Kollegiatstiftskirche St. Veit in Freising4) und laut Inschrift auf seinem Epitaph (Nr. 229†) auch Pfarrer in Mammendorf5). Bereits 1543 stiftete er eine Messe nach St. Veit6).

Anmerkungen

  1. Kurzfassung der Grabinschrift im 1803 erstellten Grabschriftenverzeichnis des Kollegiatstiftes St. Veit, s. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 221 prod. 3 p. 3 Nr. 20; Feuchtner/Koschade, Kirchen und Grabdenkmäler 153.
  2. BayA1 75 (Tafel 75).
  3. Die Abstammung des Peter Paul Höchstetter war nicht zu ermitteln, er erscheint nicht in Hoechstetter, Stammtafel.
  4. AEM FS 118 p. 125. In Matrikel LMU I Sp. 547 Z. 40, wird für den 10. Mai 1538 die Immatrikulation eines Paul Höchstetter an der Universität Ingolstadt vermerkt. Die Identifizierung mit dem Stiftsherrn Peter Paul Höchstetter erscheint jedoch fraglich, da er in diesem Falle erst elf Jahre nach seiner Profeß das Studium aufgenommen hätte.
  5. Mammendorf, Lkr. Fürstenfeldbruck.
  6. BayHStA KL Freising – St. Veit Nr. 62 fol. 20v.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 420.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 251† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0025109.