Inschriftenkatalog: Stadt Freising
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69: Stadt Freising (2010)
Nr. 471† Fk. St. Johannes Baptist 16.–17. Jh.
Beschreibung
Bildfenster mit Beischrift. Genauer Standort nicht bekannt. Zu unbekanntem Zeitpunkt abgegangen. Nach Oefele Darstellung eines Franziskanermönchs.
Beschreibung und Text nach BSB Oefeleana 10.
Sartorius
Anmerkungen
- Das einzige Bildfenster des 18. Jahrhunderts in Freising befindet sich in der Pfarrkirche St. Georg im ersten nördlichen Fenster von Westen, in der zweiten Reihe der mittleren Fensterbahn. Es zeigt das Wappen des Bischofs Eckher, flankiert von den hll. Johannes d. Täufer und Franziskus – seinen Namenspatronen –, oberhalb der segmentbogigen Rahmung Engel mit Posaunen und Kränzen, unten in einer Kartusche die Stifterinschrift des Bischofs von 1716.
- DI 5 (München) Nr. 370; Sartor beteiligte sich ebenfalls im Jahre 1599 an der Stiftung der Gemälde der hll. Jungfrauen für die Emporenbrüstung der Kirche St. Georg in München-Milbertshofen, s. DI 5 (München) Nr. 332; Keferloh, Gde. Grasbrunn, Lkr. München.
Nachweise
- BSB Oefeleana 10 IV p. 244.
Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 471† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0047105.
Kommentar
Mangels weiterer Angaben können keine Aussagen darüber getroffen werden, ob die Inschrift als Stifterinschrift eines Sartorius (Schneider) oder als Bildbeischrift anzusehen ist. Ein „bildwürdiges“ Mitglied des Franziskanerordens mit Namen Sartorius (Schneider) war nicht zu ermitteln. Da im späten 17. und im gesamten 18. Jahrhundert nur noch ganz vereinzelt Bildfenster gestiftet wurden1), dürfte die Entstehung des Fensters noch innerhalb des Erfassungszeitraums liegen.
Ein Georg Sartor, Pfleger von Kloster Schäftlarn, ließ im Jahre 1603 ein Bildfenster für die Kirche St. Ägidius in Keferloh anfertigen und mit einer Stifterinschrift versehen, die sich – abgetrennt vom restlichen Bildfenster – im Original erhalten hat2). Falls es sich bei der von Oefele überlieferten Inschrift aus St. Johannes Baptist ebenfalls um eine Stifterinschrift gehandelt hat, liegt eine Identifizierung mit dem ebengenannten Georg Sartor nahe, verbunden mit einem Zeitansatz um 1600.