Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 428 Dom Mariä Geburt und St. Korbinian (1630)

Beschreibung

Gitter mit zwei Jesus-Monogrammen und einem Hoheitstitel Jesu. Im inneren südlichen Seitenschiff vor der Elisabeth- bzw. Fürstenkapelle. Eisen. Drei Gitteraufsätze in Form von gegengerollten Doppelvoluten, jeweils nach oben giebelförmig zulaufend und mit Bekrönung in Form eines kreisrunden Medaillons mit Strahlenkranz; die Aufsätze mit zahlreichen vegetabilen Motiven wie Spindelblumen, Kränzen, Drahtkolben etc. angereichert, dazu Blechbilder mit den gemalten Namenspatronen von Bischof Veit Adam, im mittleren Aufsatz hochovales Medaillon mit dem gemalten Wappen des Auftraggebers; die Inschriften durchbrochen gearbeitet: in der westlichen und östlichen Bekrönung je ein Jesus-Monogramm (I, II), in der mittleren ein Hoheitstitel Jesu (III).

Maße des dreiteiligen Aufsatzes oberhalb der Abschlußleiste: H. 175 cm, B. 310 cm, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. I.

    IE(SV)Sa)

  2. II.

    IE(SV)Sa)

  3. III.

    SALVA/TOR

 
Wappen:
Bischof Veit Adam von Gepeckh1).

Kommentar

Die Kapellengitter im Freisinger Dom entstanden überwiegend im Anschluß an die von Bischof Veit Adam durchgeführte Renovierung, vereinzelt auch erst nach der Mitte des 17. Jahrhunderts. Bezüglich der Herstellung der Gitter für die Elisabeth- bzw. Fürstenkapelle werden in den Hofkammerrechnungen von 1630 die Meister Hans Keser und Niclas Trescher namentlich erwähnt: Beide erhalten am 25. Januar 1630 wegen der in Irer Fürstlichen Gnaden capeln verenderten schlösser eine Abschlagszahlung in Höhe von 40 fl., dann am 30. September 1630 eine Schlußzahlung über 197 fl. für die gemachten getter2).

Ein weiteres, seit dem 19. Jahrhundert im Diözesanmuseum befindliches Gitter (Inv.-Nr. P 479) aus der Zeit um 1630, das denjenigen im Dom nach Technik und Gestaltung verwandt ist, weist im Zentrum ein Jesus-Monogramm auf. Das Gitter kann derzeit nicht näher lokalisiert werden3).

Textkritischer Apparat

  1. Gekürzt: IHS.

Anmerkungen

  1. Quadriert, 1/4. Hochstift Freising (Bi 46, Tafel 76), 2/3. Gepeckh (Bay 35f., Tafel 32, 33), unter dem Namen „Geböckh“. Oberwappen: Zwei Helme (Freising und Gepeckh) und Mitra, hinterlegt mit Vortragekreuz und Bischofsstab.
  2. Weber, Erneuerung 141, 336 Anm. 176; Steiner, Kapellengitter 391.
  3. Hoffmann, Kunstaltertümer 350 bzw. 142 (Sonderdr.) Nr. 479; Kat. Diözesanmuseum Freising 189f.; Steiner, Diözesanmuseum Freising 97.

Nachweise

  1. Weber, Erneuerung 140.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 428 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0042806.