Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 366† Weihenstephan, Klosterk. St. Stephan (abgegangen) 1608

Beschreibung

Grabplatte für Magister Thomas Amsler. Im nördlichen Seitenschiff im Boden vor dem Rosenkranzaltar1). Vermutlich vor dem Abbruch der Kirche 1810 ausgebaut und weiterverarbeitet. Genaues Aussehen nicht bekannt.

Text nach BSB Oefeleana 10.

  1. Anno dom(ini) 1608 8. Monats Augusti Obyt R(evere)ndus et Doctiss(imus) Dom(inus) Mag(ister) Thomas Ansterusa) Sacerdos informator Juventutis egregius. requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1608 am 8. August starb der hochwürdige und sehr gelehrte Herr Magister Thomas Amsler, Priester, hervorragender Lehrer der Jugend. Er ruhe in Frieden.

Kommentar

Nach Kobolt war Thomas Amsler zunächst Jesuit, dann Karmelit zu Abensberg und verfaßte um 1597 einige Werke2). Sein Begräbnis im Kloster Weihenstephan steht – wie die Inschrift vermuten läßt – wohl im Zusammenhang mit einer dortigen Tätigkeit als Schullehrer3). Nach dem Weihenstephaner Nekrolog wurde er beim Achatiusaltar begraben4).

Textkritischer Apparat

  1. Irrig für Amslerus, vgl. AEM B 1499, BSB Clm 27154 und Kobolt, Gelehrten-Lexikon.

Anmerkungen

  1. AEM B 1499 p. 252; BSB Clm 27154 p. 152; danach befand sich der Begräbnisort nahe dem Achatiusaltar.
  2. Kobolt, Gelehrten-Lexikon 39; Abensberg, Lkr. Kelheim, NB.
  3. Das Weihenstephaner Nekrolog und Licklederer, die beide die korrekte Namensform nennen, geben als Todesdatum den 7. August 1608 an, s. BSB Clm 1026 fol. 71v; AEM B 1499 p. 252; BSB Clm 27154 p. 152; Gleixner, Rekonstruktion 109. Thomas Amsler erscheint nicht unter den Religiosen von Weihenstephan, vgl. Gentner, Weihenstephan 224-249.
  4. BSB Clm 1026 fol. 71v.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 500; Gleixner, Rekonstruktion 117.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 366† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0036602.