Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 346† Kollegiatstiftsk. St. Veit (abgegangen) vor 1600

Beschreibung

Grabplatte für den Stiftsdekan Leonhard Puechel. Nahe dem Eingang zur Sakristei an der Wand. Wohl im Sommer 1803 ausgebaut und dem Steinmetzen Max Einsele zur Weiterverarbeitung überlassen1). Genaues Aussehen nicht bekannt.

Standort und Text nach BSB Oefeleana 10, mit Wappennachzeichnung.

  1. Anno Millesimo 〈– – –〉 die vero 〈..〉 Mensis 〈– – –〉 Reverendus Dominus Leonhardus Piechela) huius S: Viti Ecclesiae decanus rebus humanis de relictis ex hac vita migrans Corpus Terrae sub hoc saxo Existenti in spe resurrectionis futurae, animam verò aeterno Deo piè Commendavit. / Ob) Bone Viator, disce bene mori.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn …. und zwar am .. Tag des Monats – – – schied der hochwürdige Herr Leonhard Puechel, Dekan dieser Kirche St. Veit, die menschlichen Dinge zurücklassend, aus diesem Leben. Der Leib existiert unter diesem Stein in der Erde, in der Hoffnung auf die künftige Auferstehung. Er übergab aber fromm die Seele an den ewigen Gott. O guter Wanderer, lerne gut zu sterben.

Wappen:
Puechel2).

Kommentar

Offenbar wurde die Grabinschrift bereits zu Lebzeiten des Leonhard Puechel angefertigt, da der Kopist das Todesdatum nicht überliefert.

Leonhard Puechel war von 1576 bis ca. 1597 Pfarrer in Rain am Lech3) und von 1587 bis zu seinem Tod am 22. Januar 1600 Dekan des Kollegiatstifts St. Veit4). Er veranlaßte Jahrtagsstiftungen nach St. Veit5) (1597) und St. Andreas6).

Textkritischer Apparat

  1. Irrig für Puechel.
  2. Die letzte Zeile zentriert gesetzt.

Anmerkungen

  1. Eine Kurzfassung der Grabinschrift im 1803 erstellten Grabschriftenverzeichnis des Kollegiatstifts St. Veit, s. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 221 prod. 3 p. 1 Nr. 4; Feuchtner/Koschade, Kirchen und Grabdenkmäler 153.
  2. Auf einem Dreiberg ein Laubbaum.
  3. ABA Generalschematismus Bd. II 674. Als Pfarrer von Rain auch 1586 in den Stiftsakten von St. Veit erwähnt, s. AEM Stiftsakten Freising – St. Veit 618. Rain, Lkr. Donau-Ries, Schw.
  4. AEM FS 118 p. 112. Die von Prechtl, St. Veit 102, zu Puechel mitgeteilten Daten sind – wie die gesamte Liste der Dekane – fehlerhaft.
  5. BayHStA KL Freising – St. Veit Nr. 62 fol. 33v; BayHStA KL Freising – St. Veit Nr. 9 p. 186; BayHStA KL Freising – St. Veit Nr. 63 fol. 34r, 65v.
  6. BayHStA KL Freising – St. Andreas Nr. 163a fol. 14r.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 421f.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 346† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0034608.