Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 302 Pfk. St. Georg 1575–1578

Beschreibung

Bildfenster der Domherren Johann Jakob von Bubenhofen, Johann Christoph Münch von Münchhausen, Joachim von Wemding und Johannes Pfister. Im nördlichen Schiff im dritten Fenster von Westen, in der zweiten Reihe der linken Fensterbahn. Ursprünglicher Standort nicht bekannt, 1888 und wohl auch 1924 im südlichen Schiff im zweiten Fenster von Westen1), ab 1955 im Fenster der nordöstlichen Chorschräge, in der zweiten Reihe der zweiten Fensterbahn von links, seit der Restaurierung 2000–2001 am heutigen Standort. Oben jeweils Wappenschilde, darunter querformatige Felder mit den Namensbeischriften. In der oberen Reihe die Bildfenster I und II, in der unteren III und IV. Von Bildfenster II nur noch das Wappen erhalten, die zugehörige Namensinschrift kopial überliefert2). Vor der Restaurierung 2000–2001 an dieser Stelle irrig die Inschrift von Bildfenster I. Mehrfache Sprünge sowohl in den Wappen- als auch in den Schriftscheiben.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

Maße: H. 83,5 cm, B. 51 cm, Bu. 3 cm (I), 3,3 cm (III, VI).

Schriftart(en): Fraktur.

I.

  1. Joannes · Jacobus / De · Bueben=/ · houena) ·

II. Text nach AEM H 131.

  1. Joannes Christophor(us) Munich

III.

  1. Joachim à / Wembdinga) ·

IV.

  1. Johannes · / Pfister · D(octor)a) ·

 
Wappen:
Bubenhofen3), Münch von Münchhausen4), Wemding5), Pfister6).

Kommentar

Johann Jakob von Bubenhofen entstammte einer schwäbischen Adelsfamilie aus Ehingen7). Sein Vater war Johann Christoph von Bubenhofen, seine Mutter Barbara, geb. von Freyberg8). 1566 erlangte er ein Kanonikat am Domstift Freising9). Er immatrikulierte sich 1569 in Ingolstadt10), 1570 in Dillingen11) und 1571 in Freiburg12). Noch 1571 wurde er zum Domkapitular in Freising gewählt. Er starb am 21. August 159513).

Johann Christoph Münch von Münchhausen, Sohn von Gregor Münch und Barbara, geb. von Adelzhausen14), war ab 1568 Domherr in Freising15). Im selben Jahr immatrikulierte er sich in Dillingen16). Ab 1584 Propst der Kollegiatstiftskirche St. Johannes Baptist17), resignierte er 1587 dieses Amt und 1596 sein Kanonikat am Domstift. Bereits 1595 war er in München dem Franziskanerorden beigetreten18). Er starb am 7. Juni 1600 und wurde im inneren Kreuzgang des Münchner Franziskanerklosters begraben19).

Zu Joachim von Wemding vgl. Nr. 318†.

Zu Johannes Pfister vgl. Nr. 312.

Textkritischer Apparat

  1. Worttrennzeichen häkchenförmig.

Anmerkungen

  1. Kdm Obb II 375.
  2. Vermutlich war die Inschrift schon um 1740 nicht mehr (vollständig) lesbar, da sie in BSB Oefeleana 10 IV p. 377-385 nicht verzeichnet ist.
  3. WüA 10, 124, leicht abweichend: In Silber zwei rote, gegeneinandergestellte Zickzackbalken.
  4. BayA1 165 (Tafel 171).
  5. BayA1 61 (Tafel 62).
  6. Bg2 55 (Tafel 92).
  7. Ehingen, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg.
  8. Matrikel Dillingen II 1043, zu Nr. 138.
  9. BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 5r.
  10. Mederer, Annales I 316; Echtler (Juli 1935) 7; Matrikel LMU I Sp. 937 Z. 30, 5. September 1569.
  11. Matrikel Dillingen I 74 Nr. 138, 14. Oktober 1570.
  12. Matrikel Freiburg I 526 Nr. 57, 13. August 1571.
  13. BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 5r.
  14. BSB Cgm 2268 II p. 885.
  15. BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 31r.
  16. Matrikel DLG I 63, 6. Oktober 1568 Nr. 87.
  17. BSB Cgm 1716 Praepositi S. Johannis Baptistae Frisingae fol. 27r, Catalogus Canonicorum fol. 31r; AEM FS 118 p. 72.
  18. BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 31r.
  19. Nach Meichelbeck, Historia Frisingensis II,1 354, lautete seine Grabinschrift: Anno MDC. VII. Junii obiit V(enerabilis) P. Joannes Christophorus Minich olim Canonicus Frisingensis, cum post canonicatus sui resignationem in nostra Religione vixisset annos quinque; vgl. DI 5 (München) Nr. 341.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 379 (I, III, VI); AEM H 131 p. 21 (I, II); HVF U XI 8 Grabsteine St. Georg p. 6 (I, II), p. 7 (III, IV).

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 302 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0030208.