Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 298 Domkreuzgang 1578

Beschreibung

Wappenplatte des Domherrn Nikolaus von Mornberg zu Jaufen. Im Südflügel im sechsten Joch an der Nordwand. Ursprünglich wohl ebenfalls im Südflügel, seit 1716 am heutigen Standort. Grauer Kalkstein. Die Inschrift in der oberen Hälfte der Platte, darunter in einem querformatigen Vierpaßrahmen das Vollwappen des Verstorbenen. Im oberen Drittel der Platte leichte Schäden durch Abwitterung, das Wappen und der untere Rand mit stärkeren Abschlägen.

Maße: H. 94 cm, B. 51 cm, Bu. 2,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. PIETATEa) INTEGRITATE ET / VITAE CASTITATE VERE / R(EVEREN)DO D(OMINO) NICOLAO A MORN=/BERG IN IAVFFEN NOBILI TIR/OLENSI HVIVS CATHED(RALIS) / ECC(LES)IAE CANONICO FRATRI / GER(MANO) CARISS(IMO) CHRISTOPH(ORVS) A / MORNBERGb) . P(ONI) C(VRAVIT) OB(IIT) AN(NO) D(OMI)NI / LXXVIII DIE XXXI: IVLII VIXIT / AN(NOS) XXXVIc) / VIVATd) // DEO ·

Übersetzung:

Dem durch Gottesfurcht, Redlichkeit und reinen Lebenswandel wahrhaft hochwürdigen Herrn Nikolaus von Mornberg zu Jaufen, einem Adligen aus Tirol, Kanoniker dieser Domkirche, dem sehr geliebten leiblichen Bruder ließ Christoph von Mornberg (dies Denkmal) setzen. Er starb im Jahre des Herrn 1578 am 31. Tag des Juli. Er lebte 36 Jahre. Er lebe bei Gott.

Wappen:
Mornberg1).

Kommentar

Zu den Schriftformen s. Einleitung CXIV.

Nikolaus von Mornberg zu Jaufen entstammte einem Südtiroler Adelsgeschlecht. Seit 1560 Freisinger Domherr, wird er dort 1563 als Domizellar erwähnt und gehörte seit 1568 dem Domkapitel an2). 1563 immatrikulierte er sich an der Universität Dillingen3) und 1565 an der Universität Ingolstadt4).

Zur Wappengrabplatte für Nikolaus von Mornberg s. Nr. 299†.

Außerdem stiftete er ein Bildfenster nach St. Andreas, von dem sich nur das Wappen erhalten hat, s. Nr. 305.

Textkritischer Apparat

  1. Vergrößerter Versal.
  2. Nachfolgendes Trennzeichen in Form eines kleinen s.
  3. Die letzten beiden Zeilen zentriert gesetzt.
  4. Nachfolgende Unterbrechung durch den oberen Bogen des Vierpaßrahmens.

Anmerkungen

  1. Quadriert, 1/4. ein jeweils zur Mitte hin springender zurückschauender Jagdhund, 2/3. ein jeweils zur Mitte gewandter Löwe, einen Bogen haltend.
  2. BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 30v; BSB Cgm 1717 p. 532.
  3. Matrikel Dillingen I 41, 1563 Nr. 56.
  4. Matrikel LMU I Sp. 872 Z. 31, 27. September 1565.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 7; AEM H 482a p. 595; BSB Cgm 1718 1 vor p. 276; AEM H 64 p. 617f.; AEM H 76 p. 334; HVO Ms. 318 fol. 79r; AEM H 477 p. 759; AEM H 61 p. 213; AEM H 465 fol. 161v; HVF U XI 11 p. 16 Nr. 118; Schlecht, Inschriften III 80f. Nr. 49; Glaser, Grabsteinbuch 365 Nr. 181.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 298 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0029809.