Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 107 Diözesanmuseum um 1460–1470

Beschreibung

Tafelgemälde mit Bildbeischrift. Im Münchner Saal. Ursprünglich vermutlich Teil eines Altars in der Kollegiatstiftskirche St. Johannes Baptist, zu unbekanntem Zeitpunkt in die Sammlung Leichtle, Kempten, gelangt1), 1897 von Martin Leichtle dem Bayerischen Nationalmuseum geschenkt (Inv.-Nr. MA 297)2), ab 1905 als Leihgabe in der Filialkirche St. Johannes Baptist, seit 1974 als Leihgabe im Diözesanmuseum (Inv.-Nr. L 7401). Öl auf Fichtenholz. Darstellung der Anbetung des Kindes: Links im Vordergrund das von einem Strahlenkranz umgebene nackte Jesuskind, rechts die hl. Maria kniend mit gefalteten Händen, links der hl. Joseph sitzend, ebenfalls die Hände gefaltet, vor ihm ein Hackstock mit Beil, hinter dem Jesuskind drei festlich gekleidete Engel mit gefalteten Händen. Im Hintergrund Mauerwerk mit Durchblicken in eine ideale Flußlandschaft, in der linken Maueröffnung zwei Hirten sowie Ochs und Esel in Betrachtung des Geschehens, in der rechten Maueröffnung zwei modisch gekleidete Frauen, unterhalb von ihnen vor der Mauer zwei Engel, ein Schriftband haltend. Anstelle der Himmelszone damaszierter Stoff.

Maße: B. 131 cm, H. 127,5 cm, Bu. 1,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.

  1. Gloria · in excelsis · deoa)

Übersetzung:

Ehre sei Gott in der Höhe.

Bibel- und Schriftstellerzitat(e):

  • Gloria-Hymnus.

Kommentar

Joachim Sighart rechnet dieses Tafelgemälde dem Altarwerk zu, das Bischof Sixtus von Tannberg 1475 weihte3) und von dem 1862 noch Teile vorhanden waren4): Vorliegende Tafel, deren Rückseite die Verkündigung an Maria zeigt, bei Fam. Leichtle in Kempten, die Heimsuchung und der Bethlehemitische Kindermord bei Herrn Bildhauer Entres in München, die kleineren Tafeln mit Taufe, Auferstehung und Heimsuchung im Freisinger Pfarrhof. Es bestehen motivische Parallelen zum ehemaligen Hochaltar der Klosterkirche Fürstenfeld, der Gabriel Mäleskircher zugeschrieben wird5).

Textkritischer Apparat

  1. Worttrennzeichen quadrangelförmig mit verlängerten Spitzen.

Anmerkungen

  1. Sighart, Künste 581; Kempten, Schw.
  2. Kat. BNM Gemälde 1908, 9f. Nr. 33; frdl. Mitteilung von Herrn Dr. Matthias Weniger, Bayerisches Nationalmuseum, München.
  3. Leidinger, Veit Arnpeck 901.
  4. Sighart, Künste 581.
  5. Kat. Diözesanmuseum Freising 57; Kloster Fürstenfeld, Stadt Fürstenfeldbruck, Lkr. Fürstenfeldbruck.

Nachweise

  1. Kat. BNM Gemälde 1908, 9 Nr. 33; Kat. Diözesanmuseum Freising 56f.; Steiner, Diözesanmuseum Freising 35; AK Gottesbild 30f.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 107 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0010706.