Inschriftenkatalog: Stadt Freising
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69: Stadt Freising (2010)
Nr. 23† Domkreuzgang 1325
Beschreibung
Grabplatte für den Stiftspropst Friedrich von Waldeck. Umschrift, nach innen gerichtet. Das Mittelfeld ohne bildliche Darstellung. 1826 war der Stein noch vorhanden und wird als gebrochen beschrieben1). Wohl erst 1830 bei der Erneuerung des Bodens in Kreuzgang und Benediktuskirche abgegangen.
Beschreibung und Text nach der Nachzeichnung in HVO Ms. 318.
Anno · Dominj · M · / C · C · C · XXV · III · Id(us) · Iulja) · O(biit) · Fr/idricusb) · Pre/positus · Ecclesie · Slyrsensisc) ·
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1325 am dritten Tag vor den Iden des Juli starb Friedrich, Propst der Schlierseer Kirche.
Datum: 1325 Juli 13.
Textkritischer Apparat
- BSB Cgm 1716, AEM H 58, AEM H 61: A(nn)o 1325 . 3 Id(us) July.
- AEM H 61: Fridericus Valknar.
- AEM H 477: Slyrsensis in Geboltspach; AEM H 58, AEM H 61: Schlierseensis.
Anmerkungen
- AEM H 61 p. 181.
- BSB Cgm 1716 Praepositi in Schliersee fol. 43v; AEM FS 118 p. 376; Hartig, Oberbayerische Stifte II 75, gibt als Beinamen „Falkner“ an. Wohl aufgrund der Angaben bei Hundt, Stammenbuch I 352, wird Propst Friedrich seit Eckher (s. den Text der gemalten Tafel) als Mitglied der Familie von Waldeck bezeichnet. Diese hatte ihre Grablege in der Schlierseer Stiftskirche; Schliersee, Lkr. Miesbach.
- BayHStA HL Freising Nr. 569 p. 26; BayHStA HL Freising Nr. 617 fol. 12v; MGH Necrologia III Liber Oblagiorum 92.
- Hundt, Stammenbuch I 352; MGH Necrologia IV Slierseenses 527.
- AEM H 76 p. 324, dort: Fridericus Valttnär can(onic)us cath(edralis), der Stein ist zerbrochen.
Nachweise
- BSB Cgm 1716 Praepositi in Schliersee fol. 43v; AEM H 58 p. 374 (P); HVO Ms. 318 fol. 46r; AEM H 477 p. 739; AEM H 61 p. 181; HVO Geissiana 454 p. 1 Nr. 4; HVF U XI 11 p. 1 Nr. 2; Glaser, Grabsteinbuch 324f. Nr. 59.
Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 23† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0002302.
Kommentar
Friedrich von Waldeck, der offenbar nicht dem Freisinger Domkapitel angehörte, ist ab 1322 bis zu seinem Tod als Stiftspropst in Schliersee nachweisbar2). Er veranlaßte Meßstiftungen an die Domkirche in Freising3) und an die Schlierseer Stiftskirche4).
Außer der Grabplatte gab es im Kreuzgang im Südflügel eine quadratische Bodenplatte aus der Zeit von Bischof Eckher mit der Inschrift: Anno 1325. 3 Id(us) Julii. O(biit) fridericus Praepos(itus) Eccl(esi)ae Schlierseensis5). Diese Platte ging spätestens im Zuge der Bodenerneuerung 1830 verloren.