Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Freising

Anhang D: Nicht aufgenommene Inschriften

Hinweise: Die folgende Auflistung enthält Inschriften, die aus unterschiedlichen Gründen keine Aufnahme in den Hauptkatalog gefunden haben.

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69 Anhang D: Stadt Freising (2010)

D1, Nr. 5 Privathaus 1589

Beschreibung

Im erdgeschoßigen Flur des Hauses Rindermarkt 4 ist an der Ostwand eine Platte aus hellem Kalkstein angebracht. Die Platte besitzt über die gesamte Fläche eine 13-zeilige Inschrift, dabei flankieren die Zeilen 10 bis 13 ein kreisrundes Wappenmedaillon; die linke Plattenhälfte ist von der Mitte weg zu den linken Ecken hin zunehmend abgetreten.

Maße: H. 53,5 cm, B. 33 cm, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien und Fraktur-Elementen.

  1. [---] kalchtaucherin ∙ ein / [---]nbrichtin hab di=/[---]l vnd weickhösl ∙ me=/[iner Ah]nfrauen gott selige / [---]tt Alberin Zu Ai=/[ner Ged]ächtnuß Machen / [lasse]n ∙ Gott der Almech=/[tig w]elle Ir vnd allen / [Cristg]laubigen seellen / [g]nedik // vnd / B(armherzig) ∙ // sein / Am//en ∙ / [∙] 15 ∙ // ∙ 89 ∙

Kommentar

Folgende sinnvolle Ergänzung der ersten Zeilen wäre denkbar: [Ich, Maria] kalchtaucherin ∙ ein / [geborne Eise]nbrichtin hab di=/[se tafel] vnd weickhösl ∙ me=/[iner Ah]nfrauen gott selige / [Elisabe]tt Alberin … Es handelt sich demnach um die Stifterinschrift einer (Maria?) Kalchtaucher, die ihrer Großmutter Elisabeth (?) Alber zu Ehren die Gedenktafel und das zugehörige Weihwasserbecken („Weihekessel“) hat anfertigen lassen. Die Autopsie der Abtretungsspuren bestätigt dabei eine Plazierung als Bodenplatte unmittelbar unter einem häufig aufgesuchten Platz nahe einer Wand, wie es etwa bei einem Weihwasserbecken der Fall ist. Die Provenienz der um 1997 im Keller des Hauses aufgefundenen und seitdem im Hausflur befestigten Platte bleibt jedoch unklar: Eine Lokalisierung nach Freising ist aufgrund der dort nicht nachweisbaren Familiennamen nicht haltbar1). Eine Aufnahme in den Hauptkatalog muß daher unterbleiben.

Anmerkungen

  1. Es ist davon auszugehen, daß die Bodenplatte in Oefeles Inschriftensammlung von St. Georg Eingang gefunden hätte, wenn sie sich zum Erfassungszeitpunkt (bald nach 1734) dort befunden hätte.

Zitierhinweis:
DI 69 Anhang D, Stadt Freising, D1, Nr. 5 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012d1000501.