Inschriftenkatalog: Die Inschriften der Stadt Freising
Anhang D: Nicht aufgenommene Inschriften
Hinweise: Die folgende Auflistung enthält Inschriften, die aus unterschiedlichen Gründen keine Aufnahme in den Hauptkatalog gefunden haben.
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69 Anhang D: Stadt Freising (2010)
D1, Nr. 4 Spitalkirche Heiliggeist 1577
Anmerkungen
- Seeanner, Glocken 81.
- Schraudner, Glocken Nr. 14, 3 bzw. 171 (Sonderdr.).
- AEM DK 66, 10. Juli 1714.
Zitierhinweis:
DI 69 Anhang D, Stadt Freising, D1, Nr. 4 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012d1000403.
Kommentar
Im Turm der Spitalkirche Heiliggeist hängt neben einer größeren Glocke von 1685 auch eine 1577 datierte, kleinere (H. 40 cm, D. 34,5 cm, Bu. 2 cm). An ihrer Krone sind zwei Bügel, am Hals vier Leisten, diesen in drei Bandzonen teilend, eine ebensolche Leiste am Übergang zwischen Flanke und Wolm; in den Orthogonalen der unteren Bandzone je ein geflügelter Puttenkopf im Flachrelief, darunter auf der Vorderseite ein Kruzifixus, die Balkenenden und der Kreuzfuß in je einem Puttenkopf endend, die Rückseite der Flanke mit einer Christusfigur, darunter ebenfalls ein Puttenkopf; auf der Vorderseite in der mittleren Bandzone die Datierung.
Das 1913 erschienene Glockenverzeichnis von Seeanner führt im Turm der Spitalkirche noch zwei Glocken von 1818 und 1824 auf1). Davon wurde die größere Glocke von 1818 im Jahre 1917 abgeliefert2), die kleinere von 1824 wurde vermutlich im Zuge des Zweiten Weltkriegs abgeliefert und eingeschmolzen. Ihnen gingen zwei Glocken aus dem Jahre 1714 voraus, die durch Matthias Langenecker aus München durch Umgießen der Vorgängerglocken hergestellt worden waren3).
Da das Verzeichnis von Seeanner keine Glocken enthält, die mit den heute vorhandenen identifiziert werden können, ist anzunehmen, daß sie weder aus der Stadt Freising noch aus der Diözese München-Freising stammen. Vermutlich kamen beide Glocken erst nach dem Zweiten Weltkrieg nach Freising, um die von 1818 und 1824 zu ersetzen. Denkbar wäre eine Abgabe vom sog. Hamburger Glockenfriedhof. Aufgrund der ungeklärten Provenienz, die in jedem Falle gegen Freising spricht, kann die ältere Glocke von 1577 nicht in den Hauptkatalog aufgenommen werden.