Die Inschriften der Stadt Braunschweig bis 1528
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 35: Stadt Braunschweig I (1993)
Nr. 256† St. Katharinen 1493
Beschreibung
Totenschild des Otto Schwalenberg, noch im 18. Jahrhundert aufgehängt an der Ostseite des Kanzelpfeilers. Der hölzerne unten abgerundete Schild trug in seinem oberen Drittel die dreizeilige Inschrift, darunter, durch eine getreppte Linie getrennt, das Wappen.
Inschrift nach Slg. Beck.
a(nno) · d(omi)ni · 1493 · Midweken na Vale(n)tiny1) / starb otto Swalenberch de geschoten2) wart / vor blekenstidde dem Gott gnädig sy ·
Schwalenberg (drei im Dreieck angeordnete Kreise). |
Anmerkungen
- 20. 2. 1493.
- ‚angeschossen, verwundet‘.
- Vgl. Havemann 1, S. 744ff.; Heinemann 2, S. 224.
Nachweise
- Abb.: Beck, H III 1, 15, S. 233; Sack, H V, 136, o. S.
- Lit.: Sack, 1861, S. 8; Schultz, 1963, S. 32, 87.
Zitierhinweis:
DI 35, Stadt Braunschweig I, Nr. 256† (Andrea Boockmann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di035g005k0025607.
Kommentar
Die hochdeutschen Satzteile (...) starb (...) dem Gott gnädig (...) in der sonst niederdeutschen Inschrift lassen vermuten, daß Beck die Worte auf dem Schild entweder nicht mehr deutlich lesen konnte oder fehlerhaft abschrieb. – Bei Bleckenstedt erlitt Herzog Heinrich d. Ä. von Braunschweig am 13. Februar 1493 gegen die zum Entsatz der belagerten Stadt heranrückenden vereinigten Braunschweiger und Hildesheimer Truppen eine Niederlage3). Otto Schwalenberg war Feldhauptmann der Braunschweigischen Truppen (vgl. seinen Grabstein in derselben Kirche, Nr. 257).