Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 32: Stadt Aachen (1993)
Nr. 119† †Rostor 1620
Beschreibung
Häuschen über dem Wasserreservoir des Marienstiftskapitels (sog. Kapitels-Vergaderung). Im Giebel war ein Blaustein mit der eingehauenen Inschrift eingemauert.
Text nach Pick.
Psalmo 35a)1) Verae fons VItae nobIs ChrIste oMnIbVs aDsIs hICqVe benIgne DeVs tV MIserere pIIs
Übersetzung:
Christus, Quell des wahren Lebens, stehe uns allen bei und erbarme dich hier, gütiger Gott, der Frommen.
Versmaß: Elegisches Distichon.
Textkritischer Apparat
- om. Haagen.
Anmerkungen
- Ps. 35,10 (iuxta Hebr.): „... quoniam tecum est fons vitae“.
Nachweise
- StA, Meyer, Hs. 273, f. 21r.
- Haagen, Topographie, S. 37.
- Rhoen, Befestigungswerke, S. 106.
- Pick, AAVerg, S. 421.
Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 119† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0011906.
Kommentar
Jeder der beiden Verse des Distichons ergibt, als Chronogramm gelesen, die Jahreszahl 1620. Am Rostor floß die Pau in die Stadt ein. Am 23. Juli 1620 genehmigte der Rat der Stadt Aachen dem Kapitel des Marienstifts, sein dortiges Wasserreservoir von der Außen- an die Innenseite der Stadtbefestigung zu verlegen. Das Häuschen, das das Kapitel über dem Reservoir erbauen ließ, wurde Ende des 19. Jh. abgebrochen.