Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 321† Schloßkirche vor 1650?

Beschreibung

Darstellung des Hieronymus. Der ursprüngliche Anbringungsort des Bildes ist unbekannt. Aus der Inschrift geht hervor, daß das Bild den büßenden Hieronymus, der sich vermutlich mit einem Stein die Brust zerstößt,1) zeigt.

Inschrift nach Zader/O.

  1. Qvid stas usq(ue) viruma) cernens in imagine tantumNon lacrymas silicem, pectora tusab) notasQvidc) oculos pascis Mai(us) pictura requi(ri)tQuaed) vitae normam suggerit atq(ue) DucemEn eremie) cultor confessor vir quoque MartyrSic gemitf) et rides crimina stulte tuaquin comitare Ducem nec desperatiog) vincatNamque manum lasso porrigit ipse tibi

Übersetzung:

Was stehst Du da und betrachtest auf dem Bild diesen großen Mann? Nimmst du denn nicht die Tränen, den Stein und die zerstoßene Brust wahr? Warum weidest du nur deine Augen? Dieses Gemälde verlangt mehr (etwas Größeres), denn es empfiehlt dir eine Norm und einen Führer des Lebens. Siehe ein Wüstenbewohner, Bekenner und sogar Märtyrer büßt auf solche Weise – und du Tor lachst nur über deine Sünden? Geselle dich lieber zu diesem Führer, und die Verzweiflung soll dich nicht überwältigen. Denn er selbst nimmt dich bei der Hand, wenn du müde bist.

Versmaß: Vier elegische Distichen.

Kommentar

Ohne Angabe über den Platz des Gemäldes.

Textkritischer Apparat

  1. Es steht: virid(e)m.
  2. Zader/O: tuta.
  3. Ebd.: Qvid.
  4. Ebd.: Quod.
  5. Ebd.: Heremi.
  6. Ebd.: gemis.
  7. Ebd.: desperans.

Anmerkungen

  1. Vgl. LCI 6, Sp. 520 und Sp. 526.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 18.
  2. Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 498.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 321† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0032100.