Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 228† Klosterkirche 1606

Beschreibung

Grabinschrift des Knaben Johann Förster vor dem Altar im Fußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.2)

Inschrift nach Zader/O.

  1. Filio suo Johanni puerulo trimestri Johannes Förster(us) s(anctissimae) Th(eologiae)Lic(entiatus) P(oni) Curavit e(t) ad D(ivum) Mich(aelem) pastor parens moestus pos(uit)Marc XTalium (est) regnum coelorum3) e(t) (Psalmus)a) 4 126b)4)Sevim(us) in lacrymis iterumq(ue) metem(us) ovantesIn coelis hic qvod sevimus in lacrymis
    A(nno) 1606 mense Martio

Übersetzung:

Für seinen Sohn, das drei Monate alte Knäblein Johann, hat Johann Förster, Lizentiat der heiligsten Theologie, dieses Grabmal in Auftrag gegeben und als Pfarrer bei St. Michael und trauernder Vater errichtet.

Markus im 10. Kapitel: „Solcher ist das Reich Gottes.“ und Psalm 126, 4: „Wir haben in Tränen gesät und werden im Himmel wiederum mit Freuden ernten, was wir hier in Tränen gesät haben.“ Im Jahr 1606, im Monat März.

Kommentar

Ein elegisches Distichon (Zeile 5 und 6).

Der gleichnamige Vater des verstorbenen Kindes Johann Förster stammte aus Auerbach im Vogtland.5) Er studierte ab 1587 in Leipzig und wurde 1594 Baccalaureus, 1597 Magister der Philosophie.6) 1601 war Förster Rektor der Schule zu Schneeberg. 1603 wurde er nach St. Michael zum Pfarrer berufen und am 5. Juni ordiniert. Johann Förster heiratete 1600 Barbara Reinhold, mit der er vier Söhne (darunter auch den verstorbenen) und vier Töchter hatte.7)

Textkritischer Apparat

  1. Gekürzt durch ein griechisches Psi.
  2. Zader/StArNb: 126 v(ersus) 5.

Anmerkungen

  1. Zader/O II, S. 88 und 89: zwischen den Grabinschriften des Christian Heinrich Susenbeth (Nr. 238) und des Georg Sacc (Nr. 151).
  2. Vgl. Kdm., S. 54.
  3. Mc. 10,14.
  4. Nach Ps. 126,5.
  5. Erdmann, S. 70.
  6. Ebd.
  7. Erdmann, a. a. O.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 89.
  2. Zader/StArNb, S. 545.
  3. Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 566.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 228† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0022804.