Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 193† Klosterkirche 1594

Beschreibung

Epitaph der Eltern des Ratsweinmeisters Johann Metzius, an der Südwand der Kirche bei der Kanzel.1) Inschriften (A) und (B) untereinander unter der gemalten Darstellung eines armen Sünders zwischen Adam, Eva und dem Höllenrachen auf der einen sowie dem Gekreuzigten, dem Lamm Gottes und Johannes auf der anderen Seite. Inschrift (C) bei Johannes dem Täufer, der den Sünder anspricht und auf Christus weist. Das Epitaph wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.2)

Inschriften nach Zader/O.

  1. A

    H(err) Johann Mezius Rahts weinmeister ließ sein(en) lieb(en) Elte(r)n zum Ehrengedechtnuß dieses setz(en)

  2. B

    Amplissim(us) et Consultissim(us) D(omi)n(us) Johannes Mezius Großenhainensis Syndic(us) Cizensis A(nno) 1568 Romam Julio Commerstadio e(t) Johanne Löseroa) Aulae Marschallo Comitibus vidit nec non Venetias ac Paduam obiit Ciza(e) 4 Sept(embris) A(nno) 1594 aetat(is) 41b) 3 mens(es) Sepult(us) in aede D(ivi) Nicolai3)

  3. C

    Ecce Agnusc)4)

Übersetzung:

Der hochangesehene und sehr rechtskundige Herr Johann Metzius aus Großenhain, Zeitzer Syndikus, hat im Jahr 1568 Rom in Begleitung von Julius Comerstadt und von dem Hofmarschall Johann Löser gesehen und auch Venedig und Padua. Er starb zu Zeitz am 4. September im Jahr 1594 im Alter von 41 Jahren und 3 Monaten, er ist begraben in der Kirche des hl. Nikolaus. (B) Siehe, das Lamm (Gottes). (C)

Kommentar

Johann Metzius (Metzsch) d. Ä. aus Großenhain, der umfangreiche italienische Bildungsreisen unternommen hatte, wurde nach Urban Helischer (gestorben 1583) Stiftssyndikus.5) Metzius wird als Syndikus und Aedilis, auch als Magister Fabricae erwähnt.6) Zudem soll er beim Zeitzer Propst Heinrich Poster von 1584 bis 1586 Gerichtsvogt gewesen sein.7) Seine Ehefrau war Magdalena (Nr. 187), sein Sohn der spätere Stadtrichter Johann Metzius.

Das Grabmal des Johann Metzius d. Ä. befand sich in der Alten Nikolaikirche (Anhang 1, Alte Nikolaikirche 1594).

Textkritischer Apparat

  1. Zader/Grubner: Loefero.
  2. Zader/StArNb schreibt über die Zeile: an(no) 49 ? vide.
  3. Liebner fügt hinzu: Dei.

Anmerkungen

  1. Zadcr/O II, S. 94.
  2. Vgl. Kdm., S. 54.
  3. Zader/O II, S. 94, Zader/O/StArZz III, S. 50, und Zader/StArNb, S. 548, fügen dem Text die Sterbenotiz an: „zu dies(em) schreibt Fabr(itius) I.2. Rer. Mem: f. 363. also: Johannes Mezius I(ure) C(onsul)tus Capituli Ciz(ensis) Syndic(us) et Aedilis obiit Colicis dolorib(us) d(ie) 4. Sept(embris) h(ora) 5. matutina, qvum vixißet an(n)os IL. II. mens(es) ae(tatis) ann(o) 49.“
  4. Io. 1,29.
  5. Liebner, Bd. 1, S. 694; Otto, Sprache, S. 327.
  6. Zader/O I, S. 360.
  7. Liebner, Bd. 1, S. 695.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 94.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 50.
  3. Zader/StArNb, S. 548.
  4. Zader/Grubner III, S. 65.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 601.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 193† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0019302.