Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 132† Klosterkirche 1568

Beschreibung

Grabinschrift des Rektors Matthias Haberkorn im Chor im Fußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.2)

Inschrift nach Zader/O.

  1. P(iae) M(emoriae) Matthiae Habercornio Camiziano V(iro) P(rudentissimo) e(t) E(ximio) praest(ant)i opt(imo) art(ium) M(agistro) deq(ue) L(udo) Ceiceno B(ene) M(erito) Q(ui) M(ortem) O(biit) A(nno) chr(isti) J(esu) MDLXVIII X cal(endas) Jan(uarii)a)3) C(um) V(ixisset) A(nnos) ferme 35 VX(OR) moestiss(ima) H(oc) M(onumentum) P(oni) C(uravit)

Übersetzung:

Zum frommen Gedächtnis für Matthias Haberkorn aus Chemnitz, einen sehr klugen und ausgezeichneten Mann, dem besten Rektor, Magister Artium, hochverdient um die Zeitzer Schule, der im Jahr Christi Jesu 1568 am 10. Tag vor den Kalenden des Januar im Alter von fast 35 Jahren starb, ließ seine tiefbetrübte Ehefrau dieses Denkmal setzen.

Kommentar

Matthias Haberkorn studierte im Wintersemester 1548 in Leipzig, wo er 1554 Baccalaureus und am 14.1.1560 Magister wurde.4) Er war wahrscheinlich seit 1563 Rektor der Zeitzer Stiftsschule.5) Haberkorn wird als Angehöriger der Schul-Visitationskommission von 1565 erwähnt. Unter ihm wurden die ersten drei Zeitzer Knaben mit Zustimmung des Kurfürsten am 9.8.1567 nach Schulpforta geschickt.6)

Seine Ehefrau Ursula, die Tochter des Zeitzer Amtsschössers Simon Heinrich, schloß 1571 ihre zweite Ehe mit Michael Raute.7)

Textkritischer Apparat

  1. Zader/O/StArZz III und Zader/Grubner III: Jun(ii). Sein Todesdatum wird in den „Gesammelten Nachrichten zur Geschichte des Stifts Naumburg Zeitz und der Stadt Zeitz“ (s. u. Anm. 6) auf den 23.12.1568 datiert.

Anmerkungen

  1. Zader/O II, S. 85 und 86: „In der Mitte beij dem Creuz“ zwischen den Grabinschriften von Hans Walther Pflug (Nr. 136) und Jakob Bauerfincke (Nr. 271).
  2. Vgl. Kdm., S. 54, und Radtke, Die Rektoren des Zeitzer Stiftsgyninasiums, in: Mk. Zeitz Nr. 130, 1931, S. 118f.
  3. 23. Dezember 1567.
  4. Erler, Ältere Matrikel, Bd. 3, S. 277.
  5. Zader/Grubner III, S. 258.
  6. Zader/O I, S. 352, und Thamm, Bd. 2, fol. 375. Die drei Knaben waren: Johann Lincke (später Vikar an der Stiftskirche Zeitz, vgl. Nr. 237), Athanasius Faber (später Collega Scholae an der Zeitzer Stiftsschule, gestorben 1611) und Balthasar Salbert (später Diakon bei St. Nikolai, dann Pfarrer zu Drautzschen).
  7. Gesammelte Nachrichten, S. 33 (nach einem Manuskript von Philipp zur ersten evangelischen Schule in Zeitz). Simon Heinrich (Nr. 181), Michael Raute (Nr. 266).

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 86.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 44.
  3. Zader/StArNb, S. 542.
  4. Zader/Grubner III, S. 58.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 590.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 132† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0013203.