Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 310† Alte Nikolaikirche 1644

Beschreibung

Grabinschrift des Stiftskanzlers Johann Paul Mönch. Das Grabmal wurde wahrscheinlich beim Abbruch der Kirche 1821 entfernt.1)

Inschrift nach Zader/Grubner.

  1. Der Edle großachtbare hochgelahrte und Ehrenveste Herr Johann Paul Mönch vornehmer I(ure) c(onsul)t(us) und Churf(ürstlich) Durch(lauchtigster) zu Sachßen zu derselben Stifft Naumburg gegen Zeitz Hochverordneter Cantzler und Rath ward gebohren zu Nürnberg den 15 Junij Anno 1582 entschlief sanfft auf dem Schloß zu Zeitz den 29 Julij abends zwischen 5 u(nd) 6 Uhr Anno 1644 und ward alhier beygesetzet den 8 Aug(usti) besagtes Jahres dessen Seele in gottes hand

Kommentar

Johann Paul Mönch war der Sohn von Johann Mönch, Ratsherr und Syndikus in Nürnberg, später Bürgermeister in Leipzig, und der Regina Gündelfänger.2) Er besuchte in Leipzig Schule und Universität und wechselte nach dem Tod seines Vaters (1599) im Jahr 1600 an die Universitäten Köln und später Straßburg, um 1609 in Leipzig sein Studium abzuschließen.3) 1610 promovierte er in Basel zum Doktor beider Rechte.4) Nachdem Mönch zunächst für verschiedene Adelsfamilien in Leipzig und im Mansfeld die Rechtsgeschäfte geführt hatte, wurde er 1630 nach Zeitz zum Vizekanzler des Stifts berufen und folgte schließlich nach dem Tode von Josef Avenarius 1632 diesem als Stiftskanzler.

Johann Paul Mönch heiratete um 1610 in Leipzig Margaretha Winter (gestorben 1629), mit der er vier Söhne und sieben Töchter hatte. 1635 schloß er seine zweite Ehe mit Maria Herbst, Tochter des Naumburger Ratskämmerers und Kaufmanns Lamprecht Herbst.5)

Anmerkungen

  1. Vgl. Krebs, S. 177.
  2. Leichenpredigt für Johann Paul Mönch, in: Roth, Bd. 3, S. 226, R 2394; Zader/StArNb, S. 936; Zader/Grubner I, S. 259.
  3. Leichenpredigt wie in Anm. 2; Erler, Jüngere Matrikel, Bd. 1, S. 299.
  4. Am 29.3.1610, Matrikel Basel, Bd. 3, S. 111, Nr. 84.
  5. Alle Daten über Johann Paul Mönch wurden der Leichenpredigt (wie Anm. 2) entnommen.

Nachweise

  1. Zader/Grubner III, S. 51.
  2. Zader/StArZz, S. 33.
  3. Liebner, Bd. 7, S. 458.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 310† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0031007.