Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 301† Schloßkirche 1636

Beschreibung

Grabinschrift der Elisabeth Schilter, verheiratete Timäus. Marmor mit goldenen Buchstaben.1) Das Grabmal befand sich an der Nordseite der Kirche. Zader gibt offensichtlich die Zeilentrennung der Vorlage wieder.

Inschrift nach Zader/O.

  1. MEMORIAE / ELISABETHAE SCHILTERIAE / NATAE LIPSIAE / A(NNO) O(RBIS) R(EDEMPTORIS) MDLXXIII / JOHANNIS TIMAEI IURECONSULTI / PER ANNOS XLIII / SOCIAE INDIVIDUAE DULCISSIMAE / FOEMINAE / LIBERIS GENERIS NEPOTIBUS / CLARISSIMAE / PIETATE FIDE IN MARITUM, MERITIS / IN SUOS VIRTUTIBUSQ(UE) caeteris / ornatissimae / pie defuncta(e) Ciza(e) / A(nno) O(rbis) R(edemptoris) MDXXXVI / Ult(imo) (qui)ntili / Matri dilectissima(e) / Socrui pientissima(e) / Avia(e) desideratissim(ae)a) / a Liberis / Genero et / Nepotib(us) non lubentibus.b)

Übersetzung:

Zum Gedächtnis an Elisabeth Schilter, geboren in Leipzig im Jahr des Erlosers der Welt 1573, 43 Jahre lang untrennbare Gefährtin des Rechtskundigen Johannes Timäus, sehr liebe Ehefrau, hervorragend durch ihre Kinder, Schwiegerkinder und Enkel, reich geschmückt durch Frömmigkeit, Treue zum Ehemann, Verdienste gegenüber ihren Familienangehörigen und durch weitere Tugenden. Sie starb fromm in Zeitz im Jahr des Erlösers der Welt 1636, am letzten Tag des Juli. Für ihre sehr geliebte Mutter, ihre frömmste Schwiegermutter, ihre sehr vermißte Großmutter von ihren Kindern, dem Schwiegersohn und ihren Enkeln, die traurig sind.

Kommentar

Johannes Timäus war Assessor am Oberhofgericht Leipzig, wurde am 14.5.1598 Kanzler des Stifts Naumburg-Zeitz, ging 1620 nach Halle als Kanzler und Rat des Erzstifts Magdeburg und wurde schließlich kurfürstlicher Geheimrat in Dresden.2)

Textkritischer Apparat

  1. Zader/Grubner: dulcissim(ae).
  2. Zader/O gibt die Inschrift bis zur Hälfte der 12. Zeile in Majuskeln wieder, dann in Minuskeln und Majuskeln.

Anmerkungen

  1. Nach Zader/O II, S. 20, der lokalisiert: „Nechst dem bischoff liegen begraben in der Kirch Wand ... auf der seite gegen den schloßhoff nach Mitternacht von hinten an ...“; neben der Grabinschrift des Heinrich von Wolframsdorf (Nr. 198).
  2. Zader/Grubner I, S. 259.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 20.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 13.
  3. Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 499.
  4. Zader/Grubner III, S. 19.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 19.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 301† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0030108.