Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 293† Oberer Johannesgottesacker 1633

Beschreibung

Schwibbogen mit Inschrift über dem Tor zu einem damals neu eingerichteten Teil des Friedhofs.

Inschrift nach Zader/O.

  1. Absolutum fuit hoc novum dormitorium A(nno) 1633 9 Julii Curatorib(us) M(agistro) Rudolph(o) Sachsen ad D(ivi) Mich(aelis) Eccl(esi)aste et Paulo Schlegel Aerarii p(rae)fecto

Übersetzung:

Freigegeben wurde dieser neue Friedhof im Jahr 1633 am 9. Juli durch die Kuratoren Magister Rudolf Sachse,1) Prediger zu St. Michael, und Paul Schlegel,2) Kastenvorsteher.

Kommentar

Zur Erweiterung des Gottesackers waren bereits im Pestjahr 1625/26 von dem Zeitzer Bürger Andreas Bauch und vom Rat je ein Grundstück geschenkt bzw. angekauft und bald auch als Friedhof genutzt worden.3) Im Jahr 1644, besonders am 7. Dezember, wurden der Friedhof und die Friedhofsmauer durch die dort stationierte schwedische Artillerie schwer beschädigt.4)

Anmerkungen

  1. Magister Rudolf Sachse war zunächst Konrektor der Stiftsschule Zeitz, ab 1617 Diakon und ab dem 31.12.1621 Oberdiakon an St. Michael; er starb am 3.6.1639 (Zader/Grubner III, S. 241, 264); vgl. auch Anhang 1, Oberer Johannesgottesacker. Alter Teil 1639.
  2. Paul Schlegel war ab 1628 Ratsherr und 1635, 1640 und 1643 Stadtrichter (Zader/Grubner III, S. 281, 288). Als Kastenvorsteher verwaltete er die Finanzen der Michaeliskirche.
  3. Zader/O/StArZz III, S. 66; Rothe, AdG, S. 202–204. Der erste auf diesem Friedhof Bestattete war Johann Landtmann, gestorben 25. September 1633, vgl. Zader/O II, S. 136.
  4. Zader/O/StArZz III, S. 66; Rothe, AdG, S. 204.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 132.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 66.
  3. Zader/StArNb, S. 608.
  4. Zader/Grubner III, S. 85.
  5. Rothe, AdG, S. 71.
  6. Liebner, Bd. 3, S. 586.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 293† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0029307.