Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 283† Klosterkirche 1631

Beschreibung

Epitaph des Bürgermeisters Johann Krimmer an der Südseite bei der Kanzel.1) Dargestellt war Moses mit der erhöhten Schlange in der Wüste.2) Das Epitaph wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.3)

Inschrift nach Zader/O.

  1. D(e)n 23 Febr(uarii) A(nno) 1631 ist d(er) Ehrnveste v(nd) wohlweise Johann Krim(m)er zum 7 mahl erwehlter b(ür)g(ermei)st(e)r im 71 Jahre seines alters vnd im 46 Jahr seines Rahtsstandes in gott selig entschlaffen v(nd) den 27 hernach in sein ruhebettlein begleitet worden4)

Kommentar

Johann Krimmer war auf dem Oberen Johannesgottesacker begraben, seine Grabinschrift s. Anhang 1, Oberer Johannesgottesacker, neuer Teil 1631.

Johann Krimmer studierte in Leipzig.5) Er war seit 1585 Ratsherr, 1587 Weinmeister, 1593, 1596 und 1599 Baumeister, 1600 und 1603 Kämmerer, 1606, 1609 und 1612 Stadtrichter und in den Jahren 1615, 1621, 1624, 1628 und 1631 gewählter Bürgermeister, 1618 Adjunkt des Bürgermeisters.6)

Die erste Ehefrau des Johann Krimmer war Katharina Weiße (geboren 25.11.1558 in Zeitz, gestorben 9.3.1604 in Zeitz).7) Seine zweite Ehe schloß er 1607 mit Judith Leib (geboren 1565 in Altenburg, gestorben 6.9.1607 an der Pest in Zeitz), die vorher zweimal verheiratet gewesen war.8) Seine dritte Ehe ging Krimmer am 10.1.1609 mit Regina, der Tochter von Johann Förster dem Älteren, ein. Eine Tochter Krimmers aus erster Ehe, Martha (geboren 31.12.1600 in Zeitz), starb am 5.9.1607 an der Pest und wurde zusammen mit ihrer Stiefmutter am 8.9. beigesetzt.9) Einer seiner Söhne war der Stadtschreiber Christian Krimmer (Anhang 1, Oberer Johannesgottesacker, Alter Teil 1626). Katharina Krimmer, die zweite Ehefrau von Johann Bauer (Nr. 309), ist sicher eine Tochter von Johann Krimmer.

Anmerkungen

  1. Zader/O II, S. 94.
  2. Ebd.
  3. Kdm., S. 54.
  4. Zader/O II, S. 94, Marginalnotiz: „aufn Gottes acker“. Zader/O/StArZz in Klammern: „lieget auff d(e)n Gottesacker“.
  5. Erler, Jüngere Matrikel, Bd. 1, S. 245.
  6. Zader/Grubner III, S. 277, 281, 286; Zader/O I, S. 366/36–43, 373.
  7. Katalog, Bd. 4/2, S. 644.
  8. Sie war zuvor verheiratet mit 1. Paul am Ende, Altenburger Bürger, und 2. Peter Makwitz, Stadtrichter zu Altenburg, vgl. Leichenpredigt für Judith Leib, in: Roth, Bd. 3, S. 446, R 2910.
  9. Ebd. und Leichenpredigt für Martha Krimmer, in: Roth, Bd. 3, S. 446, R 2911.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 94.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 50.
  3. Zader/StArNb, S. 548.
  4. Zader/Grubner III, S. 64.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 600.
  6. Franziskanerkloster, S. 78.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 283† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0028305.