Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 247† Alte Nikolaikirche 1613

Beschreibung

Grabinschrift des Pfarrers Jakob Zader im Chorfußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich beim Abbruch der Kirche 1821 beseitigt.2)

Inschrift nach Zader/O/StArZz.

  1. A(nn)o Do(mi)ni 1613 5 Nov(embris) pie obdormivit pestifera lue correptus Reverendus e(t) doctissim(us) D(omi)n(us) M(agister) Jacob Zader Weidensis Eccl(esi)ae hui(us) per 20 annos Pastor aetat(is) 59 De(us) det corpori quietem e(t) in novissimo die tandem salutem aeternam q(ua) a(n)i(m)a jam salva fruit(ur)

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1613 am 5. November entschlief fromm, durch eine todbringende Seuche hinweggerafft, der ehrwürdige und hochgelehrte Herr Magister Jakob Zader aus Weida. Er war 20 Jahre hindurch Pfarrer dieser Kirche und starb im Alter von 59 Jahren. Gott gebe seinem Leibe Ruhe und am Jüngsten Tag endlich das ewige Heil, das die Seele, die jetzt schon gerettet ist, bereits genießt.

Kommentar

Jakob Zader (geboren 29.11.1555 in Weida)3), zunächst Diakon in Greiz im Vogtland, war seit 1590 Diakon und Substitut des Christoph Wurzel an St. Nikolai in Zeitz, wurde am 5.11.1593 zum Pfarrer dieser Kirche berufen und am 27.12.1593 investiert.4) Seine erste Ehefrau war Barbara Schöffel (geboren um 1559 in Plan/Böhmen, gestorben 25.12.1599 in Zeitz). Mit ihr hatte er drei Kinder.5) 1603 heiratete er Maria Bauerfincke (Nr. 234), mit der er zwei Söhne und drei Töchter hatte.6) Die dritte Ehe schloß er mit Christina Müller, der Tochter eines Zeitzer Ratssyndikus. Aus seiner ersten Ehe stammte der Sohn Nathanael Zader (Nr. 315) aus der dritten der Chronist Johann Zader.7)

Anmerkungen

  1. Zader/StArNb, S. 526 und 527: neben der Grabinschrift des Christoph Wurzel (Nr. 189).
  2. Vgl. Krebs, S. 177.
  3. Katalog, Bd. 4/2, Leipzig 1935, S. 762.
  4. Zader/O I, S. 341f (hier auch der Begriff „Substitut“ verwendet); Zader/Grubner III, S. 246, 250.
  5. Katalog, Bd. 4/2, Leipzig 1935, S. 971, und Leichpredigt bey Begrebnis ... Des ... Jacobi Zaders ... Jüngsten Söhnlein ... Gehalten durch M. Iohannem Ortel, Wittemberg 1599. Ein Sohn, Magister Christoph Zader (1591–1633), war Pfarrer zu Pölzig im Fürstentum Altenburg, vgl. Möller, Verzeichnis der ... Künstler, Gelehrten und Schriftsteller, S. 20.
  6. Leichenpredigt für Maria Zader, in: Roth, Bd. 3, S. 441, R 2896.
  7. Zu ihm vgl. Einleitung, 3.

Nachweise

  1. Zader/O/StArZz III, S. 38.
  2. Zader/StArNb, S. 527f.
  3. Zader/Grubner III, S. 49.
  4. Zader/StArZz, S. 32.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 456f.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 247† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0024709.