Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 52: Stadt Zeitz (2001)
Nr. 224† Klosterkirche 1603
Beschreibung
Grabinschrift des Kriegshauptmanns Balthasar von Poster zu Drautzschen vor dem Altar im Fußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.2)
Inschrift nach Zader/O.
A(nno) 1603 d(en) 20 Julii zwisch(en) 10 v(nd) 11 Vhr nach mittage ist d(er) Gestrenge Edle v(nd) Ehrenveste Balthasar Pustera) zu Trautzschen Churf(ürstlich) S(ächsischer) Kriegshauptman alhier zu Zeitz in Gott selig entschlaffen seines alters 74 Jahr3)
Textkritischer Apparat
- Zader/StArNb: Poster.
Anmerkungen
- Zader/O II, S. 88: zwischen den Grabinschriften der Susanna Lauterbach (Nr. 311) und des Lazarus Susenbeth (Nr. 273).
- Kdm., S. 54.
- Zader/Grubner III, S. 60: „Der Sup(erintendent) Lauterbach hat ihm die LeichenPr(edigt) gehalten über dict(o) Unser Leben wehret 70 Jahr.“ Die Beisetzung erfolgte am 25.7.1603.
- Leichpredigt Bey ... bestattung ... Des ... Balthasar Posters ... Gehalten durch M. Erhardum Lauterbach, Leipzig [1603].
- Alle Angaben der Leichenpredigt (wie Anm. 4) entnommen.
Nachweise
- Zader/O II, S. 88.
- Zader/StArNb, S. 544.
- Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 565.
- Zader/Grubner III, S. 60.
- Liebner, Bd. 7, S. 592.
Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 224† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0022406.
Kommentar
Balthasar von Poster wurde 1529 in Drautzschen geboren, seine Eltern waren Burgold Poster zu Drautzschen und Anna von Hagenest zu Teuritz.4) Er besuchte bis zum 14. Lebensjahr die Schule in Pegau und kam dann in die Lateinschule Schulpforta (am 7.4.1544), die er aber vor einem Abschluß verließ, um seinen Weg als Soldat zu machen. Zunächst zog er in Ungarn mit gegen die Türken, kämpfte dann (in wechselnden Diensten) in Frankreich und den Niederlanden, kehrte 1550/51 auf deutsche Kriegsschauplätze zurück, diente schließlich unter dem sächsischen Kurfürsten Christian I., Herzog Friedrich Wilhelm und Kurfürst Christian II. als Kriegshauptmann und schied 1602 auf eigene Bitte aus dem Dienst.
1571 heiratete er Sibylla von Etzdorf, Tochter des Christoph von Etzdorf zu Ogau.5) Die Grabinschrift seines Bruders Heinrich s. Nr. 203.