Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 52: Stadt Zeitz (2001)
Nr. 221† Michaeliskirche 1603
Beschreibung
Grabinschrift des Superintendenten Johannes Oertel im Chorfußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich um 1827 entfernt.2)
Inschriften nach Zader/O.
- A
M(agistro) Johanni Ortelio Bornensi q(uo)ndam Eccl(esi)arum in Episcopatu Numb(urgensi) Sup(er)attendentia) ex hac a(e)rumnosa vita evocato 4 Calend(as) Febr(uarii)3) A(nno) 1603 qvum vixisset annos 60 menses 5 atq(ue) dies 19 vidua moesta Monum(entum) hoc F(ieri) C(uravit)
- B
Ebr 13Horum imitamini fidem intuentes conversa(ti)o(n)is exitum.4)
Übersetzung:
Für Magister Johannes Oertel aus Borna, einstmals Superintendent der Kirchen im Bistum Naumburg, der aus diesem kummervollen Leben am 4. Tag vor den Kalenden des Februar im Jahr 1603 abberufen wurde, als er 60 Jahre, fünf Monate und 19 Tage gelebt hatte, hat seine betrübte Witwe dieses Grabmal machen lassen. (A)
Hebräer 13. Ihr Ende schauet an und folget ihrem Glauben nach. (B)
Textkritischer Apparat
- Liebner: Superintendenti.
Anmerkungen
- Zader/O II, S. 54 und 55; neben der Grabinschrift des Johannes Avenarius (Nr. 182). Randbemerkung in Zader/StArZz: „im Chor“.
- Auf Anweisung von Superintendent Delbrück, vgl. Krebs, S. 164.
- 29. Januar.
- Nach Hbr. 13,7.
- Zader/Grubner III, S. 234, 241; Liebner, Bd. 7, S. 235, 237.
- Liebner, Bd. 7, S. 200.
Nachweise
- Zader/O II, S. 55.
- Zader/O/StArZz III, S. 22.
- Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 530 (A).
- Zader/StArZz, S. 19 (A).
- Zader/Grubner III, S. 25 (A).
- Liebner, Bd. 7, S. 200 (A).
Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 221† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0022105.
Kommentar
Johannes Oertel (Ortelius, geboren 1.8.1542 in Borna) war 1565 Pfarrer in Hermsdorf, 1569 in Teuchern, wurde 1585 Diakon an der Michaeliskirche und war seit 1592 Superintendent in Zeitz.5) 1591 hatte er sein Amt auf Befehl des kurfürstlichen Kommissars und Hofpredigers in Dresden, Magister Steinbach, niederlegen und innerhalb von zwei Tagen die Stadt räumen müssen, da Oertel nicht in die Abschaffung des Exorzismus einwilligen wollte. Oertel ging am 15. August nach Altenburg, wurde aber nach dem Tod von Kurfürst Christian I. (16.10.1591) durch den Rat der Stadt Stadt Zeitz zurückgerufen. Am 20. Oktober kehrte Oertel zurück und wurde am 10.12.1591 Stiftssuperintendent.6)
Das Epitaph des Johannes Oertel befand sich ebenfalls in der Michaeliskirche (Nr. 222).