Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 217† Klosterkirche 1602

Beschreibung

Grabinschrift des Pfarrers Matthäus Freisleben im Chor im Fußboden.1) Das Grabmal wurde wahrscheinlich zwischen 1870 und 1874 entfernt.2)

Inschriften nach Zader/O.

  1. A

    A(nn)o Chr(ist)i 1602 24 Jan(uarii) mane circa hor(am) 2 pie obiit Reverend(us) Humaniss(imus) e(t) Doctiss(imus) vir D(omi)n(us) M(agister) Matthae(us) Freisleben Weidensis Eccle(si)ae Chr(ist)i ad D(ivum) Mich(aelem) Pastor fidelissim(us) aetatis suae 52

  2. B

    Hoc sita sub tumulo Matthaei membra MagistriFreislebii ingenui pectore et ore viriPastor erat fid(us) Chr(ist)i pascebat ovileDoctrina pura morib(us) atq(ue) piisNunc ad olympiacam Chr(ist)(us) nunca) transtulit aramNectare ibiq(ue) suo pascit e(t) Ambrosia    DIsCe MorI  M(onum)E(ntum)b) H(oc) P(osuit)c)

Übersetzung:

Im Jahr Christi 1602 am 24. Januar morgens um die zweite Stunde starb fromm der ehrwürdige, hochgebildete und hochgelehrte Mann, Herr Magister Matthäus Freisleben aus Weida, getreuester Pfarrer der Kirche Christi zum heiligen Michael, im 52. Lebensjahr. (A)

In diesem Grabe liegen die Gebeine des Magisters Matthäus Freisleben, eines Mannes tapfer im Herzen und mit der Zunge. Er war ein treuer Hirte und weidete die Lämmer Christi mit der reinen Lehre und frommen Sitten. Jetzt hat ihn Christus zum himmlischen Altar hinübergertragen, und dort nährt er ihn mit seinem Nektar und Ambrosia. Lerne, daß du sterben mußt. Dieses Denkmal hat er gesetzt. (B)

Versmaß: Drei elegische Distichen (B).  Chronogramm = 1602 (B).

Kommentar

Matthäus Freisleben studierte 1573 in Jena.3) Er war später zunächst Pfarrer zu Großpörten und wurde 1596 Pfarrer zu St. Michael; er war insgesamt 30 Jahre im Amt.4)

Textkritischer Apparat

  1. Zader/Grubner: tunc.
  2. Zader/O: ME in Ligatur.
  3. Eine weitere Zeile bei Zader/StArNb: ME.H.P.M.E.N.P.

Anmerkungen

  1. Zader/O II, S. 85 und 86: „In der Mitte beij dem Creuz“, zwischen den Grabinschriften von Jakob Bauerfincke (Nr. 271) und Christoph von Ponickau (Nr. 240).
  2. Vgl. Kdm., S. 54.
  3. Vgl. Matrikel Universität Jena, Bd. 1, S. 108.
  4. Zader/O I, S. 335; Zader/Grubner III. S. 234.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 86.
  2. Zader/StArNb, S. 542.
  3. Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 562 und 564.
  4. Zader/Grubner III, S. 59f.
  5. Liebner, Bd. 7, S. 591.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 217† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0021701.