Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 52: Stadt Zeitz (2001)

Nr. 204† Schloßkirche 1598

Beschreibung

Grabplatte aus Bronze1) des Kanzlers Heinrich Rudolf im Fußboden vor dem Altar.2)

Inschrift nach Zader/O.

  1. M(a)g(ni)f(i)co eloquentiae e(t) legum peritissimo ingenii celeritatea) at(que) memoria felici paucis conferendo viro HEINRICO RUDolpho vinariensi I(uris) U(triusque) Doctori e(t) Cancellario h(uius) Dioeceseos vigilantissimo q(ui) dum vix per Sexennii decursum suae amplissimae provinci(ae) p(rae)fuit ultimo die Februarii3) vesperi h(ora) 5 Eberlingae placide demortuo e(t) 5 Martii magno cum suorum moerore ac toti(us) dioeceseos luctu honestiss(imo) hic tumulato vidua moestiss(ima) H(oc) M(onumentum) P(oni) C(uravit) A(nn)o a Ch(rist)i Natali MDXCVIII aetatis suae XXXIX H. R. D. V. R. H. R.b)

Übersetzung:

Für den in der Redekunst großartigen und in den Gesetzen sachkundigsten, in der Schnelligkeit seines Geistes und in seinem glücklichen Gedächtnis nur wenigen vergleichbaren Mann Heinrich Rudolf aus Weimar, Doktor beider Rechte und fürsorglichsten Kanzler dieser Diözese, der kaum sechs Jahre lang seiner hochbedeutenden Provinz vorstand und am letzten Tag des Februar in der 5. Abendstunde in Eberling still starb und am 5. März unter großer Trauer der Seinen und der gesamten Diözese mit hochehrender Trauerbezeigung hier beigesetzt wurde, hat seine tiefbetrübte Witwe dieses Denkmal setzen lassen im Jahr nach Christi Geburt 1598, in seinem 39. Lebensjahr. H. R. D.V.R. H. R.

Kommentar

Ein Bronzemedaillon vom verlorenen Grabmal des Heinrich Rudolf ist in der Schloßkirche erhalten (Anhang 2, 1598).

Heinrich Rudolf stammte aus Weimar.4) Im Jahr 1578 studierte er in Leipzig.5) Er wurde am 10. Mai 1592 zum Kanzler des Stifts Naumburg und Zeitz berufen.6) Rudolf starb am 28.2.1598 zu Obereberlingen bei Weimar an einem Schlaganfall, wurde am 4. März nach Zeitz überführt und am 5. März in der Schloßkirche beigesetzt.7)

Heinrich Rudolf war mit Margaretha Jesnitz verheiratet.8)

Textkritischer Apparat

  1. Fabricius: celebritate.
  2. Die Initialen konnten nicht aufgelöst werden. Die letzten beiden Zeilen fehlen bei Fabricius.

Anmerkungen

  1. Fabricius, S. 364: „... in aenea lamina.“
  2. Zader/O II, S. 26 und 27: zwischen den Grabinschriften der Magdalena Arnold (Nr. 219) und des Heinrich Poster (Nr. 203).
  3. 28. Februar.
  4. Zader/Grubner I, S. 259; Liebner, Bd. 4, S. 62.
  5. Erler, Jüngere Matrikel, Bd. 1, S. 380.
  6. Zader/Grubner I, S. 259.
  7. Ebd. und Zader/StArNb, S. 935.
  8. Liebner, Bd. 4, S. 63.

Nachweise

  1. Zader/O II, S. 27f.
  2. Zader/O/StArZz III, S. 12.
  3. Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 502.
  4. Zader/Grubner III, S. 16.
  5. Liebner, Bd. 4, S. 63; Bd. 7, S. 16.
  6. Fabricius, S. 364.

Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 204† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0020404.