Inschriftenkatalog: Stadt Zeitz
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 52: Stadt Zeitz (2001)
Nr. 82† Schloßkirche, Kreuzgang nach 1523
Beschreibung
Grabinschrift des Georg Ganser.
Inschrift nach Zader/O/StArZz.
- A
Peccavi fateor veniam rogo alme redemtorpost poenam pauper si mihi vita manes
- B
Huc qvis ades patrem tabula cognoscere pictaMe nomenq(ue) meum carmina moesta caneImposuit nobis nomen Baptisma GeorgiCognomen Ganser mortua turba deditMamillae gessi census me rite magistrumSi placet heu festo pace q(ui)esce pia
De torrente in via bibet p(ro)p(ter)ea exaltabit caputa)1)
Übersetzung:
Ich habe gesündigt, bekenne ich. Ich bitte um Gnade, segenspendender Erlöser, nach der Strafe, ich Armer, wenn du [Erlöser, Christus] mir [als] mein Leben bleibst. (A)
Der du hierher gekommen bist, um diesen auf dem Bild als Vater zu erkennen, mich und meinen Namen, singe traurige Lieder! Die Taufe gab uns den Namen Georg. Den Beinamen Ganser gab die verstorbene Schar meines Geschlechts. Ich habe mich als Schoßmeister verhalten, wie es sich gehört. Wenn es dir gefällt [sprich diesen Segenswunsch aus]: „Ruhe in gnädigem Frieden“. Er wird trinken vom Wildbach am Wege, und er wird darum sein Haupt erheben.2) (B)
Versmaß: Ein elegisches Distichon (A). Drei elegische Distichen (B).
Textkritischer Apparat
- Zader/O II schreibt neben die vierte Zeile die Zahl 1506 auf den Rand.
Anmerkungen
- Ps. 109, 7.
- Für die Übersetzung des Inschrifttextes gilt F. Rädle, Gottingen, besonderer Dank.
- Zader/O I, S. 361.
- Ebd.
Nachweise
- Zader/O/StdtArZz, Buch 3, fol. 504.
- Zader/O II , S. 32.
Zitierhinweis:
DI 52, Stadt Zeitz, Nr. 82† (Martina Voigt), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di052b007k0008208.
Kommentar
Georg Ganser war Schösser (Tributarius) und Amtsverwalter zu Zeitz unter Bischof Johannes III. von Schönberg (Regierungszeit 1492–1517) und dem Administrator Bischof Philipp von Freising (Regierungszeit im Bistum Naumburg-Zeitz 1517–1541).3) Ganser soll 1523 noch gelebt haben.4)