Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 27 Stiftsmuseum 1370–1380
Beschreibung
Turmziborium. Vergoldetes Silber, getrieben, gegossen und graviert.1) Achtpässig geschweifter, glatter Fuß. Am Nodus zwischen musizierenden Engeln vier rautenförmige Rotuli mit den Buchstaben des Kreuztitulus erhaben auf schraffiertem Grund.2) Über dem Hostienbehältnis mit gravierten Maßwerkfenstern ein feinsinnig gearbeiteter Turmaufsatz in gotischer Maßwerkarchitektur, bekrönt von einem Astkruzifix.
Maße: H. 49 cm; Dm. 18 cm (Fuß); Bu. 0,8 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
I // N // R // I3)
Anmerkungen
- Inv.-Nr. nach Hölker (1925): B-27.
- Unter dem Fuß eine flüchtige Gravur, vielleicht von einer Restaurierung: PAS(TOR) IO(HANN)E(S) LOIFF A(NN)O 1687.
- Nach Io 19,19.
- Grote, Schatz von St. Viktor (1998), S. 100–102 mit weiterer Literatur.
Nachweise
- Grote, Schatz von St. Viktor (1998), S. 100 (mit Abb. S. 101).
- Kat. Stiftsmuseum Xanten (2010), Nr. VI/16, S. 148 (mit Abb.).
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 27 (Paul Ley u. Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0002700.
Kommentar
Das N ist rund ausgeführt, der Bogen am unteren Ende nach außen umgebogen. R hat eine kräftige, z-förmige Cauda. Die Sporen an den Schaftenden werden durch beidseitig (bei I) bzw. einseitig nach links (am oberen Schaftende bei N und R) angefügte pfeilförmige Ansätze gebildet, deren Spitze zur Zeilenmitte zeigt. Die Buchstabenformen widersprechen der von kunsthistorischer Seite vorgeschlagenen Datierung nicht. Aufgrund von Parallelen zwischen dem Ziborium und einer ähnlich datierten Hostienmonstranz (Nr. 28) in Gestalt und Form hält Grote die Herstellung beider Gefäße in derselben kölnischen, niederrheinischen oder niederländischen Werkstatt für denkbar.4) Die Schrift deutet nicht auf eine solche Verbindung hin.