Inschriftenkatalog: Stadt Xanten

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 92: Stadt Xanten (2017)

Nr. 228 St. Viktor, Lapidarium 1624

Beschreibung

Kaminsturz1) aus dem 1945 weitgehend zerstörten Gartenhaus des Caspar van Ulft2). Baumberger Sandstein. Der Sturz ist durch senkrechte Stege in drei leicht vertiefte Felder unterteilt. Im mittleren, hochrechteckigen Feld ein Vollwappen, in den flankierenden querrechteckigen Feldern Beschlagwerkkartuschen in Flachrelief. Der Name des Bauherrn und das Baujahr sind auf die beiden Kartuschen verteilt. Guter Erhaltungszustand bei leichten Abstoßungen, der Ansatz der Kaminwangen ist noch sichtbar. Inschrift eingehauen.

Maße: H. 35 cm; B. 138 cm; T. 12 cm; Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Dombauhütte Xanten [1/1]

  1. CASPARVS · AB . VLFT //a) DECAN(VS) XANCT(ENSIS)b) //c) AN NO . //a) 1624

Übersetzung:

Caspar van Ulft, Xantener Dechant, im Jahr 1624.

Wappen:
Stift St. Viktor/Ulft3)

Kommentar

Der Buchstabenabstand ist an einigen Stellen auch innerhalb der Wörter ungleichmäßig verteilt, die Strichstärke gleichbleibend. A ist nicht immer symmetrisch gelungen, die Bögen bei C sind flach ausgeführt. Insgesamt erweckt die Schrift einen eher unbeholfenen Eindruck, insbesondere im Vergleich mit der gleichlautenden Inschrift B des Wappensteins an der Außenmauer des Gartenhauses (Nr. 226). Dass die Ziffer 6 am Sturz spitzoval, hier aber rund ausgeführt ist, stützt die Vermutung, dass die Inschriften von verschiedenen Steinmetzen ausgeführt wurden.

Textkritischer Apparat

  1. Wechsel auf die rechte Kartusche.
  2. Ohne Kürzungszeichen.
  3. Wechsel auf die linke Kartusche, zugleich Zeilenwechsel.

Anmerkungen

  1. Inv.-Nr. 394.
  2. Ehemals Kurie 15, heute Markt 16; siehe dazu Nr. 226. Zur ursprünglichen Anbringung s. RBA 810026, RBA 810027.
  3. Stiftswappen, belegt mit Herzschild Ulft (Rietstap, Armorial, Bd. 2 [1887], S. 958).

Nachweise

  1. Engelskirchen, Nachlese (1939), S. 126, Nr. 13.

Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 228 (Paul Ley u. Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0022803.