Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 221† Marienbaum, St. Mariä Himmelfahrt 1619
Beschreibung
Glocke im Dachreiter. Bronze. Gießer unbekannt. Die Inschrift A setzt sich aus einer Namensansage und Funktionsbezeichnung in Form einer Glockenrede zusammen, es folgen wohl die Stifternamen und das Gussjahr (B). Aussehen und Verbleib der Glocke sind nicht bekannt.
Inschriften nach Clemen.
- A
Ecce Maria vocor tonitrua) cum fulmine pellodefunctos plango signa piis p[- - -]b)
- B
Christophoroc) Langen Elisabet Bentings 1619
Übersetzung:
(A) Siehe, ich heiße Maria, vertreibe den Donner mitsamt dem Blitz, beklage die Toten, … Zeichen für die frommen …
Versmaß: Elegisches Distichon (A).
Textkritischer Apparat
- Fehlendes Kürzungszeichen? Falsch für tonitrum.
- Die Fehlstelle umfasste (den Anforderungen des Versmaßes entsprechend) vermutlich drei Silben.
- Sic! Vielleicht irrtümlich statt Christophor(us) mit Kürzung durch us-Haken.
Nachweise
- Clemen, KDM Kreis Moers (1892), S. 37.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 221† (Paul Ley u. Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0022100.
Kommentar
Da Wetterverse als Bestandteil einer Glockenrede zwar im 14. und 15. Jahrhundert verbreitet, für das 17. Jahrhundert jedoch selten belegt sind, handelte es sich vielleicht um den Neuguss einer älteren Glocke, bei dem das Ende der ursprünglichen Inschrift zugunsten der Stifternennung und des Datums entfallen ist. Christoph Langen und Elisabeth Bentings konnten nicht nachgewiesen werden.