Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 212† † Haus Bemmelstraße/Ecke Rheinstraße (ehem. Waisenhaus) 1613
Beschreibung
Türsturz vom Eingang des ehemaligen Waisenhauses.1) Baumberger Sandstein. Der Sturz ist unten profiliert, er zeigt an der unteren rechten Seite noch den Ansatz eines Türrahmens. Auf dem Stein ein durch einen erhabenen Steg gerahmtes Schriftfeld, in dem zwischen zwei unkenntlichen Wappen ein Bibelzitat als Haussegen erhaben herausgehauen ist, dazu eine Jahreszahl, wohl das Baujahr. Der Sturz wurde vor 1948 unter einer muschelverzierten Nische mit einer Skulptur des hl. Viktor und über einem unverzierten Sandsteinblock in eine Backsteinmauer an der Bemmelstraße eingelassen, das Ensemble ist mittlerweile verschollen.
Inschrift nach Foto.
Schriftart(en): Kapitalis.
PSAL(M) · CXX DER HERR · BEWAHRE · DEI[NEN] / [AV]SGANG VND EINGANG · VON · N[VN] / [AN] BIS · IN · EWI[G]K[EI]T2) · AMEN · A(NN)Oa) 161[3]
unkenntlich |
Textkritischer Apparat
- Endbuchstabe hochgestellt.
Anmerkungen
- Herkunftsangabe nach dem Datenblatt eines 1948 aufgenommenen Fotos im Rheinischen Bildarchiv.
- Ps. 121,8.
- Kastner, Urkunden V (2014), Nr. 3566 von 1612 Dez. 7.
- Engelskirchen, Straßen- und Flurbezeichnungen (1936), S. 20.
- Freundlicher Hinweis von Helmut Sommer, der 1948 in der Bemmelstraße wohnte.
Nachweise
- Foto: RBA 230225 (1948).
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 212† (Paul Ley u. Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0021201.
Kommentar
Das Waisenhaus ist 1612 erstmals urkundlich bezeugt.3) Es wurde im 19. Jahrhundert durch einen Neu- oder Umbau, gestiftet von dem Arzt H. Lensing-Schleß, ersetzt.4) Türsturz und Skulptur waren 1948 in eine Wand dieses Folgebaus an der Bemmelstraße eingelassen.5) Der Bau selbst wurde 1945 weitgehend zerstört (siehe auch Nr. 104).