Inschriftenkatalog: Stadt Xanten
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 92: Stadt Xanten (2017)
Nr. 97 St. Viktor, Lapidarium 1523
Beschreibung
Kaminsturz1) aus dem 1523 von Johannes Ingenwinkel errichteten Erweiterungsbau der Propstei mit dem Namen des Auftraggebers.2) Baumberger Sandstein. 1985 im Haus Kapitel 25 aufgefunden, wo der Sturz in Zweitverwendung im zweiten Fenster von links des ersten Obergeschosses (mit der Inschrift nach unten) als Fensterbank verbaut war.3) Die ursprüngliche Verwendung als Kaminsturz ist durch ein Foto von Otto Drese, aufgenommen 1946, dokumentiert.4) Der Stein ist oben und unten glatt, rechts und links wohl bei der Umarbeitung zur Fensterbank behauen worden. Die Oberfläche ist oberhalb der Schrift und im rechten Viertel abgesandet. Name und Amt sind in den Stein eingehauen und bis auf die letzten drei Zeichen gut lesbar.
Maße: H. 18 cm; B. 145 cm; T. 7 cm; Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
IO(HANNES)a) · INGENWINKELb) //c) P(RAE)P(OSI)TVSd) XANCTEN(SIS)e) (ET)f) C(ETERA)g)
Übersetzung:
Johannes Ingenwinkel, Propst zu Xanten usw.
Textkritischer Apparat
- Kürzungszeichen fehlt.
- Vor- und Familienname sind durch einen Dreispitz getrennt.
- Rankenornament.
- Balken des T durch Beschädigung verloren. Kürzungszeichen fehlt.
- Rechter Schaft des N, C und Balken des T verwittert. Kürzung durch zwei übereinander gestellte Quadrangel.
- Z-förmiges tironisches et.
- Buchstabenbestand: CC, der zweite Buchstabe aus Platzgründen höher gestellt.
Anmerkungen
- Inv.-Nr. 731.
- Zur Baugeschichte siehe Nr. 96.
- Handschriftliche Notiz des Architekten Wolfgang Marganice vom 4.6.1985 (in privater Hand).
- Kat. Xanten, Februar 1945 (1995), S. 163, Tf. 113.
Nachweise
- Archiv der Dombauhütte, Foto zu Inv.-Nr. 731.
- Stiftsarchiv, Nachlass Bader, Foto Nr. 16125.
- Kat. Xanten, Februar 1945 (1995), S. 163, Tf. 113.
Zitierhinweis:
DI 92, Stadt Xanten, Nr. 97 (Paul Ley u. Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di092d009k0009706.
Kommentar
Die Kapitalis weist in Proportion und Stil deutliche Parallelen zur Inschrift auf dem Türsturz auf, der den Neubau des Gebäudes im Auftrag des Propstes Johannes Ingenwinkel im Jahr 1523 bezeugt (Nr. 96, vgl. dort auch zur Schrift und zur Person). Man wird daher dieselbe Werkstatt und eine gemeinsame Vorlage für beide Stücke in Anspruch nehmen können. Die Datierung orientiert sich an der Bauzeit des Gebäudes.