Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 676 Stadtmuseum 1630

Beschreibung

Spruchinschriften (A) und Jahreszahl (B) auf dem Sturz eines Portales aus hellgelbem Sandstein. Heute damit die südöstliche Tür im Kreuzgang überbaut. Über hermengeschmückten Pilastern ruht ein Architrav mit gewölbtem ovalem Medaillon, das von Voluten und Puttenköpfen eingerahmt ist; beiderseits je ein Wappen. Unter den Hermen jeweils vegetabiles Ornament und Maske. Der Giebel gehört wohl nicht mehr dazu.

Maße: H.(Medaillon) 43, B.(Sturz) 153, Bu. 2,1-2,4, Z. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    ORA ET LABORAa)GLEICH WIE VON EINEM GESCHNITZTEN BILDDER GESCHMVCK HINWEG SOLCHES NICHT MER GILTALSO DER MENSCHEN SITT NICHT MERWAN SIE NICHT SEIN GEZIRTT MIT EHR

  2. B

    1630

Übersetzung:

Bete und arbeite.

Wappen:
? (Hausmarke);? (auf Dreiberg Männerrumpf im Profil, am rechten ausgestreckten Arm eine Blume).

Kommentar

Die gedrängte Kapitalis läuft fast kontinuierlich und ist mit vielen Ligaturen versehen.

Aus der moralisierenden Inschrift ist das Motto der Benediktiner sinnfällig in den Gestus der Hermen umgesetzt, die mit der jeweils äußeren Hand die Ärmel hochkrempelnd dargestellt sind. Die Kapitelle und die halbkreisförmige Ornamentik der Pilaster gleichen denen des Epitaphs der Anna Kunigunde Mantz von 1629;1) Pilaster und Architrav gehören also zusammen. Die Herkunft des Inschriftenträgers ist unbekannt.

Textkritischer Apparat

  1. Mit gleichmäßigen Abständen auf die Zeile verteilt.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 667.

Nachweise

  1. Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut! Alte Wormser Hausinschriften, in: Wormser Tageszeitung vom 15. Februar 1934.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 676 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0067604.