Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 666 Stadtmuseum, vom lutherischen Friedhof 1628

Beschreibung

Grabdenkmal der Ursula Emhard geb. Bender. Oberer rechter Stein an der Ostwand der 3. Nische des Kreuzgangsüdflügels, vom lutherischen Friedhof.1) Rechteckige Platte aus hellgelbem Sandstein mit pilastergesäumtem Inschriftenfeld mit 16 Inschriftenzeilen (B), am Architrav ovale Rollwerkkartusche mit Datum (A). Giebelaufsatz mit Wappenmedaillon und Rollwerk, seitlich an den Pilastern ebenfalls Rollwerk. Zierformen und Inschriftfeld stark verwittert, unten möglicherweise beschnitten.

Maße: H.(erh.) 122,5, B. 91, Bu. 2,5 (A), 1,8-2,1 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    IM IAHR 1628 D(EN) 2 · MAŸ

  2. B

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Wappen:
Emhard? (geteilt, oben Stern über Binde,? Handwerkerzeichen).

Kommentar

Der erosionsgeschädigte Grabstein der Ursula Emhard besteht heute aus zwei Teilen; obwohl auch Meixner nicht mehr überliefert, darf man am unteren Rand eine Beschneidung annehmen.

Ursula Emhard war 1627 fünfmal, ihr Ehemann zwischen 1627 und 1634 ebensooft Taufzeuge.2) Handelte es sich etwa um 1627 in Worms untergekommene Angehörige der württembergischen Emhard-Sippe?3) In wenig künstlerischen Deutschen Reimen wird die Verstorbene gewürdigt und die Gewißheit der Auferstehung gepredigt.

Textkritischer Apparat

  1. JVNGES Mus.Inv.
  2. EINHARD Zorn-Meixner, EMARD Mus.Inv.
  3. WARD Zorn-Meixner.
  4. FREVD Zorn-Meixner, nicht ausgeschrieben; vielleicht Steinmetzfehler.

Anmerkungen

  1. Zorn-Meixner; 2. nördlicher Stein in der Ostmauer, zusammen mit der Grabinschrift Wilhelm Redeckers (†1628) überliefert, vgl. vorangehende Nr.
  2. KB-PSR Bd. 24.
  3. Nicht in H. Decker-Hauff, Die Familie Emhard, in: Südwestdeutsche Bll. für Familien- und Wappenkunde 7 (1955) 356-360.

Nachweise

  1. Zorn-Meixner fol. 392v Nr. 31.
  2. Mus.Inv. MG Nr. 49.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 666 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0066606.