Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 607 Stadtmuseum, aus Dom 1604

Beschreibung

Grabplatte des Wormser Bischofs Philipp von Rodenstein. Westliche Platte im Boden der 4. Nische, aus dem Chor des Domes.1) Hochrechteckige Platte aus Schiefer mit Umschrift eingetieft in erhöhter Leiste; im Feld aufgehängtes Kranzmedaillon mit Allianzwappen über hängender Fruchtdolde, in den Ecken vier Ahnenwappen mit Beischriften. Mehrfach zerbrochen und ausgebessert, Oberfläche weitgehend zerstört.

Ergänzt nach Helwich.

Maße: H. 201, B. 101, Bu. 3,7-4,1 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/3]

  1. [ANNO D(OMI)NI 1604 DOMINICA OCVLI]a) OBIIT / R(EVERENDISSI)M(VS)b) PRINCEPS A[C DOMINVS DOMINVS PHILIPPVS IN RODENSTEI]N ELECTVS ET / [C]ONFIRMAT[VS EPISCOPVS WORMATIENSIS. CVIVS ANIMA REQVIESCAT IN PACE]

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1604, an Sonntag Oculi, starb der höchstehrwürdige Fürst und Herr, Herr Philipp von Rodenstein, erwählter und bestätigter Bischof von Worms. Seine Seele ruhe in Frieden.

Datum: 21. März 1604.

Wappen und Beischriften:
Bistum Worms-Rodenstein; [RODENSTEIN, BAYER V(ON) BOPPARD;2) OBERSTEIN, W]ILCH V(ON) ALTZEN.

Kommentar

Die wenigen erkennbaren Buchstaben lassen eine sehr sorgfältige Ausführung der Kapitalis erkennen, die dem wertvollen Denkmal des Verstorbenen angemessen war. Das heute im Westchor des Domes befindliche Epitaph gibt weitere Auskunft über seine Person.3) Die Begräbniskosten werden mit 5000 Gulden angegeben.4)

Textkritischer Apparat

  1. Eine buchstabengetreue Wiedergabe ist bei den Ergänzungen nicht möglich; Kürzung muß wegen des verfügbaren Raumes vorausgesetzt werden.
  2. RME gelesen bei Hotz.

Anmerkungen

  1. Helwich: Beisetzung in der Bischofsgrablege im Hochchor, „hoc monumento ad sacristiae introitum ibidem erecto“.
  2. Gegen Hotz gibt es keinen Grund, links unten nicht das Wappen der Großmutter väterlicherseits, der Beyer von Boppard, zu sehen. Es entspricht durchaus dem Wappen auf dem väterlichen Grabdenkmal, vgl. Nr. 504.
  3. Vgl. Nr. 611.
  4. Zorn-Wilck (W) 675.

Nachweise

  1. Helwich, Prodromus 54.
  2. Gallia Christiana V Sp. 689.
  3. Kranzbühler, Nachrichten 15 Nr. 30.
  4. Hotz, Die letzten Rodensteiner 245.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 607 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0060707.