Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 592 Martinsstift E.16.-A.17. Jh.?

Beschreibung

Grabplatte eines unbekannten Geistlichen. Im Boden vor der Außenwand des nördlichen Seitenschiffs. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien; im Feld Kelch über Kranzmedaillon mit Wappen. Stark abgetreten, nur noch die linke Seite in schwachen Konturen sichtbar.

Maße: H. 219, B. 117, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A[NNO ...... / .......... / .....EC]AN(VS) / [ET] CAN(ONICVS) CVI(VS) A[.......N.......A.]

Wappen:
unkenntlich.

Kommentar

Aus den hypothetischen Lesungen einer gut proportionierten Kapitalis ergibt sich als Titel DECANUS ET CANONICUS, dessen möglichen Träger man nur durch Ausschlußverfahren und Vergleiche eingrenzen kann. Da die Inschriftträger für die Dekane Schreiber (†1551), Holtzapfel (†1575) und Groß (†1583) anderwärts bekannt sind1) und sich sowohl das Arrangement auf der Platte wie auch die Buchstabenformen, insbesondere der trotz Abtretungen überdeutlich hervortretende Schrägbalken des N, mit der Platte von 1596 bei Liebfrauen vergleichen lassen, ist der Verstorbene wohl unter den meist recht kurz amtierenden Dekanen ab Johannes Klingenberger (†1579) zu suchen; auf diesen zumindest würde das Kriterium Priester, das sich aus der Kelchdarstellung ableitet, sicher zutreffen.2)

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 450, 509, 520.
  2. Vgl. Como, Kollegiatstift St. Martin 38f. zu persönlichen Daten; die Namen der anderen: Peter Schnell (†1594), Georg Molitor (†1598) u. Johannes Maternus Hohenstatt (†1610).

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 592 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0059202.