Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 526 Stadtmuseum, vom lutherischen Friedhof 1584

Beschreibung

Grabstein des Rosenthaler Pfarrers Wolfgang Meffert von Rhodt (Lkrs. Südliche Weinstraße). Im Hof an der Stadtmauer, 5. eingemauerter Stein von Westen, vom lutherischen Friedhof.1) Hochrechteckige Platte aus gelbrotem Sandstein mit Sterbeinschrift (A), Bibelspruch (B) und Stifterinschrift (C) auf volutenbesetzter Tafel, die oben und unten von einem Gesims begrenzt wird. In der Mitte Wappenmedaillon. Bestoßen, verwittert. Blasenbildung.

Maße: H. 121,5, B. 115,5, Bu. 3,8-4,2 (A,B), 3,8 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Dr. Rüdiger Fuchs) [1/1]

  1. A

    AN(N)Oa) D(OMI)NI · 1584 · DEN · 14 · APRILL(IS) IST IN GOT / VERSCHIDEN · DER · ERNHAFT · HER WOLFGANG / MEFFERT VON ROD · WEILAND GWESNER ALTER / PATER ZV ROSENDAL · DERO SELEN GOTb) GNAD ·

  2. B

    CHRISTVS ISTc) / MEIN LEBEN · STER = /BEN IST MEINc) / GWIN · PHI: I · CA2)

  3. C

    VND HABENc) DIE ERSAMEN / PHILIPS SINGERc) SCHVLTES ZV HIL = / DESHEIM · V(N)D SEINE FREVNDSCHAFT · DISEN STEIN / ZV EINEM GDECHTNVS SETZEN LASEN ·

Wappen:
Meffert? (3 Jakobsmuscheln).

Kommentar

Spätestens 1572, als Kloster Rosenthal an Nassau-Saarbrücken übergeben und eine Schaffnerei eingerichtet wurde, mußte Meffert dort seine Position räumen.3) Da das Patronatsrecht in Hillesheim (Lkrs. Mainz-Bingen) dem Kloster Rosenthal zustand und Besitz samt Kollatur von dessen letzter Äbtissin Elisabeth ihrem Bruder Heinrich von Geisspitzheim vermacht worden war,4) ist anzunehmen, daß Wolfgang Meffert von den nassauischen Rechtsnachfolgern nach Hillesheim versetzt worden war.

Textkritischer Apparat

  1. Überhöhte Versalien bei ANNO, APRILLIS, IST, GOT, ERNHAFT, ROD, ROSENDAL, CHRISTVS, LEBEN, STERBEN, PHI, VND, ERSAMEN, PHILIPS, GDECHTNVS, LASEN.
  2. GVT Mus.Inv.
  3. Danach Zeile von Wappen unterbrochen.

Anmerkungen

  1. Zorn-Meixner, Stein in der Nordostecke.
  2. Phi. 1,21.
  3. K.-H. Conrad, Kloster Rosenthal. Ein Beitrag zur Geschichte des Zisterzienserklosters. Grünstadt 1986, 54 u. 108f.
  4. Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch Rheinhessen 478.

Nachweise

  1. Zorn-Meixner fol. 391v Nr. 23.
  2. Mus.Inv. MG Nr. 77.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 526 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0052607.