Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 509† Liebfrauenstift 1575?

Beschreibung

Grabinschrift des Wormser Generalvikars und Dekans an St. Martin und Liebfrauen Stephan Holtzapfel.

Nach Kdm.

Schriftart(en): Kapitalis.1)

  1. [..........ST]EPHANVS · HOLTZAPPEL · HV[......]

Kommentar

Seit 1551 Dekan an St. Martin und seit 1555 Generalvikar, arbeitete Stephan Holtzapfel zusammen mit Bischof Dietrich von Bettendorff gegen die Angriffe der reformierten Pfalz auf Wormser geistlichen Besitz.2) Von seinem Lebensende kennt man keine genauen Daten, doch hat sich Aktenmaterial über seine Konsultation des jüdischen Arztes Beifuß wegen eines Schlaganfalles 1574 erhalten. Die Eingabe Holtzapfels an den Städtmeister Georg Glaser vom 9. Mai 1575 mit der Bitte, entgegen den städtischen Vorschriften die Hilfe des Juden nochmals in Anspruch nehmen zu dürfen, könnte zu den letzten Lebensäußerungen des Dekans gehört haben.3) Er nannte sich in jenem Antrag „Dechand vnser frawen stifft“.4)

Anmerkungen

  1. Kdm. unterscheidet Majuskeln und Kapitalis drucktechnisch von Minuskelschriften, hier wäre also eine Kapitalis zu vermuten.
  2. Como, Kollegiatstift St. Martin 38.
  3. Ebd. u. M. Levy, Etwas von einem Wormser jüdischen Heilkünstler und von Wormser Stadtärzten, in: Vom Rhein 9 (1910) 30f. nach Ratsakten im StA Worms Abt. 1 Bd. 1213 Fasc. 3.
  4. Vgl. auch Como, Kollegiatstift St. Martin 38 u. Liste der Liebfrauendekane bei Schannat, Hist. ep. Worm. I 145.

Nachweise

  1. Kdm. Worms 222.
  2. Schalk, Gräber 197.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 509† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0050905.