Inschriftenkatalog: Stadt Worms
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 29: Worms (1991)
Nr. 327 Stadtmuseum 1492?
Beschreibung
Grabplatte des Peter Scherer aus Ranstadt. Innen an der südlichen Wand des Kreuzganges nahe der Südwestecke, gefunden im Bürgersteig des Steinweges jenseits der Rosengasse, ehemals vor Haus Nr. 17, dann im Paulusmuseum.1) Hochrechteckige Platte aus hellgelbem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, im Feld redendes Wappen. Rand und besonders rechte obere Ecke mit Datum ausgebrochen.
Maße: H. 192, B. 75, Bu. 10,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Anno d(omi)ni 149[2]a) / uf fritag vor letare Starb der ersam / peter scher/rer · von ra(n)stat · dem got gnad ·b)
Datum: 30. März 1492?.
Scherer? (gekreuzte Walkerstangen?). |
Textkritischer Apparat
- Ergänzt nach Weckerling. 1494 Mus.Inv. Die Bruchkanten machen eine zu ergänzende 2 wahrscheinlicher.
- S-förmiger Zeilenfüller.
Anmerkungen
- Weckerling.
- Wormser Urkunden Nr. 735 nach Register S. 340; dort aber kein Peter Scherrer verzeichnet.
- Boos, Quellen III 423.
- Dalberger Urkunden Nr. 1937.
Nachweise
- Weckerling, Grabdenkmäler 271 Nr. 6.
- Mus.Inv. MG Nr. 16.
Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 327 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0032702.
Kommentar
Die verhältnismäßig schmale Platte zeigt sehr große kräftige Buchstaben mit schreibschriftlich geprägten, der Fraktur ähnlichen Versalien. Für die Datierung gegen 1494 im Museumsinventar spricht dessen sonst geringe Wiedergabequalität und der untere Rand der Bruchlinie; wenn diese den unteren linken Rand des fehlenden Buchstabens bildete, ist für eine 4 kein Raum.
Ein Peter Scherrer wird zu 1478 zwar als Erbe erwähnt; eine Nachprüfung war nicht möglich.2) Als Ratsgesandter nach Mainz ist ein Peter Scherrer zur Heppen noch nach Ostern 1499 erwähnt3) und kann daher mit dem Verstorbenen nicht identisch sein. Eher ist das ein Wormser Hintersasse, der 1483 mit Herrnsheimer Einwohnern in Streit lag.4)