Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 302† Worms, Folzgasse/Folzstraße?, aus Kloster Mariamünster? 1484?

Beschreibung

Verlorene Grabplatte eines Ordensgeistlichen namens Johannes. 1955 gefunden, eingemauert in der Folzgasse.1) Hochrechteckige Platte aus Stein mit Umschrift zwischen Linien. Damals schon in sechs Teile zerbrochen, Mittelfeld zu einem Trog ausgehöhlt, unten beschnitten und allseitig bestoßen.

Nach Fotos.1)

Maße: unbekannt.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. [ann]o · d(omi)ni · 1[484] / · o(biit) · f(rate)r · ioh(anne)s [... / ............ / ..........]a)

Kommentar

Die wenigen deutlicher erkennbaren Buchstaben gehören wohl einer späteren Minuskel an; bei der unsicher zu lesenden Jahreszahl bestehen erhebliche Zweifel über die Verteilung der achten und vieren, die als solche in ihrer oberen Hälfte identifizierbar sind. Gegenüber 1448 besitzt 1484 wegen der Verwendung arabischer Ziffern die größere Wahrscheinlichkeit.

Eine Zuordnung des Steines zu einer Kirche war bisher nicht sicher möglich; die frühere Folzgasse entspricht heute der Folzstraße, und benachbart liegt auch die Färbergasse, in der im 19. Jahrhundert viele Steine aus Mariamünster verbaut waren.

Textkritischer Apparat

  1. Einige Buchstabenreste der letzten Zeile wohl zu einem Tagesdatum gehörend.

Anmerkungen

  1. Vgl. Foto im StA Worms Neg.Nr. 1613/9,10 u. Illert, Tätigkeitsbericht der Städtischen Kulturinstitute 1955, 337.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 302† (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0030201.