Inschriftenkatalog: Stadt Worms

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 29: Worms (1991)

Nr. 298 Worms-Herrnsheim, kath. Pfarrkirche um 1483?

Beschreibung

Grabplatte Philipp Kämmerers von Worms gen. von Dalberg d.J. Im Boden der Grabkapelle vor dem Epitaph Wolff Kämmerers. Hochrechteckige Sandsteinplatte mit Umschrift auf erhöhter Leiste; im vertieften Feld Figur des Verstorbenen betend unter einem Astwerkkielbogen stehend, den Kopf auf ein bequastetes Kissen gebettet. Die kindliche Figur trägt ein bis zu den Knien reichendes Mäntelchen. In der gotischen Astwerkarchitektur befinden sich zwei Wappen. Auf einem Foto von 1957 überliefert;1) damals schon stark abgetreten und am Rand ausgebrochen. Unzugänglich unter Bänken und Holzboden.

Nach Arens, Foto und Abb. bei Armknecht.

Maße: H. 104, B. 62,2) Bu.? cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. anno d(omi)ni m cccc [lx..... / vff] sonntag paffenfaßnacht starb / philps eyna) son philp / kem(m)eres uo(n) · dalburg · dem got gena(d)

Datum: Pfaffenfaßnacht = Estomihi = Sonntag vor Aschermittwoch.

Wappen:
Kämmerer von Worms gen. von Dalberg; Flersheim.

Kommentar

Spätgotische Astwerkarchitektur und die dekorativen Minuskeln, die denen des elterlichen Grabmales durchaus gleichen, weisen den Stein in die Nähe von 1483, in welchem Jahr die Mutter Philipps d.J. starb und das Elterngrabdenkmal frühestens entstand.3) Die Identifizierung der Eltern erlauben die Wappen und der Vatername Philipp in der Zeitstellung des ausgehenden 15. Jahrhunderts.

Textkritischer Apparat

  1. syn Arens, Armknecht.

Anmerkungen

  1. Foto im StA Worms Neg.Nr. M 9735.
  2. Nach Arens.
  3. Vgl. vorangehende Nrn.

Nachweise

  1. Ockhart fol. 121v u. 122 (nach Schannat, Mon. vetera 46).
  2. Arens, Grabplatten der Dalberg 261 Nr. 1.
  3. Armknecht, Grabmäler der Dalberg 248 Nr. 5 u. Abb.

Zitierhinweis:
DI 29, Worms, Nr. 298 (Rüdiger Fuchs), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di029mz02k0029801.